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Gerstenkorn am Auge: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Gerstenkorn am Auge ist eine schmerzhafte Entzündung, die oft unangenehm, aber behandelbar ist. In diesem Artikel erfahren Sie, wie ein Gerstenkorn entsteht, welche Symptome typisch sind und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

    Was ist ein Gerstenkorn?

    Ein Gerstenkorn, medizinisch auch als Hordeolum bekannt, ist eine schmerzhafte, gerötete Schwellung am Augenlid, die durch eine bakterielle Infektion einer Talg- oder Schweißdrüse entsteht. In vielen Fällen bildet sich nach einigen Tagen ein gelber Punkt, aus dem Eiter austreten kann.

    Die Entzündung tritt häufig auf und kann Menschen jeden Alters betreffen. Meist heilt ein Gerstenkorn von selbst innerhalb weniger Tage ab. Warme Kompressen können helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen und die Beschwerden zu lindern. In manchen Fällen wird eine spezielle Salbe empfohlen. Nur selten ist es notwendig, dass ein Arzt das Gerstenkorn öffnet, um den Eiter kontrolliert abfließen zu lassen.

    Auch wenn ein Gerstenkorn unangenehm ist, stellt es meist keine ernsthafte Gefahr dar. Wichtig ist, das Augenlid nicht zu reiben oder auszudrücken, um eine Ausbreitung der Infektion zu vermeiden.

    Arten von Gerstenkörnern

    Es gibt zwei Hauptarten von Gerstenkörnern: das äußere Gerstenkorn (Hordeolum externum) und das innere Gerstenkorn (Hordeolum internum). Sie unterscheiden sich vor allem durch die betroffenen Drüsen und die Intensität der Beschwerden.

    Äußeres Gerstenkorn (Hordeolum externum)

    Ein äußeres Gerstenkorn entsteht durch eine Infektion der Zeis-Drüsen, die sich am Wimpernrand befinden. Es zeigt sich als kleiner, schmerzhafter Knoten am Lidrand und ist meist deutlich sichtbar. 
    Obwohl ein äußeres Gerstenkorn unangenehm sein kann, heilt es oft von selbst ab. Warme Kompressen können helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen.

    Inneres Gerstenkorn (Hordeolum internum)

    Ein inneres Gerstenkorn entwickelt sich durch eine Infektion der Meibom-Drüsen, die sich im Inneren des Lids befinden. Diese Form ist oft schmerzhafter und kann zu einer stärkeren Schwellung führen. 

    Symptome eines Gerstenkorns

    Die ersten Anzeichen eines Gerstenkorns sind oft ein Gefühl von Druck oder ein Fremdkörpergefühl im Augenlid. Hinzu kommen Rötung, Schwellung und Schmerzen, die durch die bakterielle Infektion verursacht werden. Viele Betroffene verspüren zudem ein Wärmegefühl am betroffenen Lid oder ein leichtes Zucken oder Kribbeln der Augenlider.

    In einigen Fällen können sich Lymphknoten vor dem Ohr (präaurikuläre Lymphknoten) vergrößern, und als Begleiterscheinung kann eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) auftreten.

    Allgemeine Symptome

    • Rötung und Schwellung des Augenlids
    • Druck- oder Fremdkörpergefühl
    • Schmerzen und Wärmegefühl am betroffenen Lid
    • Lidkribbeln oder Zucken
       

    Typische Symptome eines äußeren Gerstenkorns (Hordeolum externum)

    Ein äußeres Gerstenkorn ist meist am oberen Augenlid sichtbar und leicht zu erkennen. Es betrifft die Zeis-Drüsen (Talgdrüsen am Wimpernrand) und führt zu:

    • Entzündlicher Schwellung und Rötung des Augenlids
    • Nach 2–3 Tagen bildet sich ein gelber Punkt, aus dem Eiter austreten kann
    • Meistens am oberen Augenlid
    • Oft spontane Öffnung des Abszesses, wodurch eine rasche Besserung eintritt
    • Tränende Augen und erhöhte Lichtempfindlichkeit

    Typische Symptome eines inneren Gerstenkorns (Hordeolum internum)

    Ein inneres Gerstenkorn betrifft die Meibom-Drüsen (Talgdrüsen im Inneren des Lids) und führt häufig zu stärkeren Beschwerden als ein äußeres Gerstenkorn:

    • Stärkere Schwellung, die das gesamte Augenlid betreffen kann
    • Oft schmerzhafter als ein äußeres Gerstenkorn
    • Kann sich tiefer im Lid befinden, wodurch sich die Infektion langsamer entleert
    • Dauert oft länger an und ist schwerer zu behandeln
    • Manchmal ist eine ärztliche Behandlung mit Antibiotika oder das Öffnen des Gerstenkorns erforderlich

    Ursachen eines Gerstenkorns

    Ein Gerstenkorn ist eine der häufigsten Ursachen für eine akute Augenlidentzündung, die mit Schmerzen, Schwellung und einem Fremdkörpergefühl einhergehen kann.. Ein Gerstenkorn entsteht durch eine bakterielle Infektion der Talg- oder Meibom-Drüsen am Augenlid, meist verursacht durch Staphylokokken. Diese Bakterien sind natürlicherweise auf der Haut vorhanden, können jedoch eine Entzündung auslösen, wenn sie in die Drüsen eindringen.

    Bestimmte Faktoren können die Entstehung eines Gerstenkorns begünstigen:

    • Augenidrandentzündung (Blepharitis): Chronische Entzündung der Lidränder erhöht das Risiko.
    • Hauterkrankungen: Rosacea und seborrhoische Dermatitis können die Funktion der Lidranddrüsen beeinträchtigen.
    • Immunschwäche: Erkrankungen wie Diabetes oder Stress können die Infektanfälligkeit erhöhen.
    • Augenhygiene: Augenreiben mit ungewaschenen Händen oder unsachgemäße Kontaktlinsenpflege begünstigen Infektionen.
    • Kosmetika & Pflegeprodukte: Verstopfte Talgdrüsen durch fettige Cremes oder altes Make-up können eine Entzündung begünstigen.
    • Umwelteinflüsse: Staub, Trockenheit, Rauch oder Klimaanlagen können das Augenlid reizen, jedoch nicht direkt ein Gerstenkorn verursachen.

    Ein Gerstenkorn sollte nicht mit einem Chalazion (Hagelkorn) verwechselt werden, das durch eine verstopfte, aber nicht entzündete Meibom-Drüse entsteht und meist schmerzlos ist.

    Behandlung eines Gerstenkorns

    Obwohl ein Gerstenkorn häufig von selbst heilt, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Dazu gehören Hausmittel, medizinische Behandlungen und in schweren Fällen chirurgische Maßnahmen.

    Allgemeine Behandlung

    In den meisten Fällen ist keine spezifische Therapie notwendig, da sich das Gerstenkorn nach einigen Tagen von selbst öffnet und abheilt. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die den Heilungsprozess fördern können:

    • Warme, trockene Kompressen: Unterstützen die Reifung des Gerstenkorns und erleichtern die spontane Entleerung des Eiters.
    • Lidrandhygiene: Eine sanfte Reinigung mit lauwarmem Wasser oder speziellen Lösungen kann helfen, erneute Infektionen zu vermeiden.
    • Schmerzmittel (NSAIDs, Analgetika): Falls starke Schmerzen auftreten, können Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol Linderung verschaffen.
    • Epilation der betroffenen Wimpern: In manchen Fällen kann das Entfernen der infizierten Wimper helfen, den Eiterabfluss zu erleichtern.

    Hausmittel

    Natürliche Hausmittel können helfen, die Beschwerden eines Gerstenkorns zu lindern und die Heilung zu fördern:

    • Warme Kompressen: Mehrmals täglich auf das geschlossene Auge legen, um die Durchblutung zu fördern.
    • Teebaumöl: Hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann vorsichtig auf die betroffene Stelle aufgetragen werden.
    • Kamillenteebeutel und Aloe Vera: Können Schwellungen und Schmerzen lindern.

    Medikamentöse Behandlung

    Wenn ein Gerstenkorn nicht von selbst heilt oder sich die Symptome verschlimmern, kann eine medizinische Behandlung erforderlich sein:

    • Antibiotische Augensalben oder Augentropfen, die helfen, die Infektion einzudämmen, wie Erythromycin-Salbe oder Tobradex (Kombination aus Antibiotikum und Kortison)
    • Falls sich die Infektion ausbreitet oder das Gerstenkorn besonders hartnäckig ist, kann eine systemische Antibiotikatherapie (Tabletten) notwendig werden.

    Chirurgische Behandlung (bei hartnäckigen Fällen)

    Wenn ein Gerstenkorn nach mehreren Tagen nicht von selbst aufgeht oder starke Beschwerden verursacht, kann eine ärztliche Öffnung erforderlich sein:

    • Laser-Öffnung des Abszesses: Eine kontrollierte Entleerung des Gerstenkorns mit einem Laser.
    • Manuelles Öffnen mit einer Nadel oder einem Skalpell: Falls sich das Gerstenkorn nicht von allein entleert, kann ein Augenarzt es vorsichtig aufstechen.

    Vorbeugung gegen Gerstenkörner

    Die beste Möglichkeit, ein Gerstenkorn zu vermeiden, ist eine gute Hygiene und eine gesunde Lebensweise. Regelmäßiges Händewaschen, das Reinigen von Kontaktlinsen und das Vermeiden von Augenreiben können das Risiko einer Infektion erheblich reduzieren. Ein starkes Immunsystem hilft ebenfalls, Bakterien zu bekämpfen, bevor eine Entzündung entsteht.

    Regelmäßige Augenhygiene

    Eine gute Augenhygiene kann das Risiko für Gerstenkörner deutlich verringern:

    • Sanfte Reinigung der Augenlider mit warmem Wasser oder speziellen Reinigungstüchern.
    • Kein Reiben der Augen mit ungewaschenen Händen, um Bakterienübertragung zu vermeiden.
    • Verzicht auf verunreinigtes oder altes Make-up, da abgelaufene Kosmetika Bakterien enthalten können.
    • Kontaktlinsen nur mit sauberen Händen einsetzen und regelmäßig desinfizieren.

    Behandlung von Risikofaktoren

    Bestimmte Vorerkrankungen können die Entstehung eines Gerstenkorns begünstigen. Deshalb ist es wichtig, diese frühzeitig zu behandeln:

    • Falls eine Blepharitis (Lidrandentzündung) vorliegt → Regelmäßige Pflege des Lidrandes mit warmen Kompressen und sanfter Reinigung.
    • Falls Seborrhoische Dermatitis oder Rosacea besteht → Ärztliche Behandlung kann helfen, entzündliche Reaktionen zu reduzieren.
    • Unkorrigierte Sehfehler (z. B. Kurz- oder Weitsichtigkeit) korrigieren, da ständiges Blinzeln und Augenreiben Augenreizungen fördern kann.

    Stärkung des Immunsystems

    Ein starkes Immunsystem kann helfen, Infektionen zu vermeiden:

    • Gesunde Ernährung mit wichtigen Vitaminen, insbesondere Vitamin A, das für die Gesundheit der Haut und Drüsen essenziell ist.
    • Stressreduktion, da Stress das Immunsystem schwächen und Infektionen begünstigen kann.
    • Diabeteskontrolle → Falls vorhanden, sollte der Blutzucker gut eingestellt sein, da ein hoher Blutzuckerspiegel das Infektionsrisiko erhöhen kann.

    Vermeidung von Reizstoffen

    Umweltfaktoren können das Risiko für ein Gerstenkorn erhöhen:

    • Reizstoffe wie Zigarettenrauch oder chlorhaltiges Wasser vermeiden, da sie die Augen zusätzlich belasten können.
    • Ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und Entspannung helfen, das Immunsystem zu stärken und das Risiko für Infektionen zu senken.

    Unterschiede zwischen Gerstenkorn und Hagelkorn

    Ein Hagelkorn ist eine schmerzlose Schwellung, die durch eine verstopfte Talgdrüse verursacht wird. Im Gegensatz zum Gerstenkorn, das schmerzhaft ist und schnell auftritt, bildet sich ein Hagelkorn chalazion langsamer zurück und kann mehrere Wochen oder Monate bestehen bleiben. Hagelkorns können manchmal mit anderen Augenproblemen verwechselt werden.

    Während ein Gerstenkorn durch eine bakterielle Infektion entsteht, ist ein Hagelkorn das Ergebnis eines verstopften Drüsengangs und verursacht keine Schmerzen. Die Behandlungsmethoden für beide Erkrankungen unterscheiden sich ebenfalls, wobei ein Hagelkorn oft weniger dringende Maßnahmen erfordert.

    Wann zum Augenarzt?

    Ein Gerstenkorn (Hordeolum) ist in der Regel eine harmlose Entzündung des Augenlids, die meist von selbst abheilt. Dennoch gibt es bestimmte Situationen, in denen ein Arztbesuch empfohlen wird:

    • Häufiges Auftreten: Wenn Sie wiederholt Gerstenkörner entwickeln, kann dies auf eine zugrunde liegende Erkrankung oder ein geschwächtes Immunsystem hinweisen. 
    • Starke Schmerzen oder Schwellungen: Bei intensiven Beschwerden oder einer ausgeprägten Schwellung des Augenlids ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. 
    • Sehbeeinträchtigungen: Wenn das Gerstenkorn Ihr Sehvermögen beeinträchtigt oder Sehstörungen verursacht, sollten Sie umgehend einen Augenarzt aufsuchen. 
    • Anhaltende oder sich verschlechternde Symptome: Sollte das Gerstenkorn länger als zwei Wochen bestehen bleiben oder sich die Symptome verschlimmern, ist eine ärztliche Untersuchung erforderlich
    • Zusätzliche Symptome: Das Auftreten von Fieber, Schüttelfrost oder einer allgemeinen Verschlechterung des Wohlbefindens kann auf eine Ausbreitung der Infektion hindeuten und sollte ärztlich abgeklärt werden. 

    Eine frühzeitige medizinische Abklärung kann helfen, ernsthafte Komplikationen zu vermeiden und eine angemessene Behandlung sicherzustellen.

    Welche Kosten treten bei einem Gerstenkorn auf?

    Ein Gerstenkorn heilt oft von selbst, doch in manchen Fällen sind medikamentöse Behandlungen oder sogar ein ärztlicher Eingriff notwendig. Während gesetzliche Krankenkassen in der Regel nur eine Basisversorgung übernehmen, können antibiotische Augensalben, spezielle Lidrandpflegeprodukte oder eine ärztliche Behandlung zusätzliche Kosten verursachen.

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    idw-online.de: www.idw-online.de
    augenzentrum-ulm.de: www.augenzentrum-ulm.de
    sbk.org: www.sbk.org
    drguntern.ch: www.drguntern.ch
    Dumitrache, M., & Lascu, R. (2024). Ophthalmological pathology of the eye: Eyelids. Springer. 

    Alle abgerufen am 11.03.2025

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