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Grauer Star OP: Ablauf, Kosten und Methoden

Eine „Grauer-Star-OP“ ist ein chirurgischer Eingriff zur Behandlung der Trübung der Augenlinse, bekannt als Katarakt. Diese Operation ist notwendig, um das Sehvermögen wiederherzustellen und die Lebensqualität zu verbessern. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wesentliche über den Ablauf der Operation, die verschiedenen Methoden und die damit verbundenen Kosten.

    Grauer Star OP: Wann ist eine Operation notwendig?

    Der Graue Star (Katarakt) ist eine der häufigsten Augenerkrankungen weltweit. Die Augenlinse trübt sich mit der Zeit, wodurch das Sehen immer schlechter wird. Es gibt keine Medikamente, die den Grauen Star heilen können – die einzige wirksame Behandlung ist eine Operation.

    Wann sollte eine Grauer Star OP gemacht werden?

    Eine OP ist nötig, wenn:

    • Das Sehen im Alltag eingeschränkt ist – z. B. beim Lesen, Fernsehen oder Autofahren.
    • Farben verblasst erscheinen und Kontraste schwerer wahrnehmbar sind.
    • Blendempfindlichkeit zunimmt, besonders bei Sonnenlicht oder Autolichtern.
    • Doppelbilder auftreten, selbst ohne Brille.
    • Brillen oder Kontaktlinsen nicht mehr helfen, die Sehverschlechterung auszugleichen.

    Die Katarakt schreitet langsam fort. Daher ist eine OP oft erst dann nötig, wenn Betroffene die Einschränkungen im Alltag spüren. Eine frühzeitige OP kann jedoch sinnvoll sein, wenn andere Augenerkrankungen vorliegen oder ein erhöhtes Sturz- oder Unfallrisiko besteht.

    Erhöhtes Risiko beim Autofahren und im Alltag

    Viele Patienten berichten von Problemen beim Autofahren – besonders in der Dämmerung oder bei Nacht. Durch die getrübte Linse streuen sich Lichtstrahlen stärker, was Blendungen verursacht. Es entstehen Lichthöfe um Scheinwerfer, Ampeln oder Straßenlaternen. Verkehrszeichen oder Hindernisse sind schwerer zu erkennen.

    Aber auch im Alltag steigt das Unfallrisiko:

    • Stufen oder Unebenheiten werden schlechter wahrgenommen.
    • Gesichter oder Gegenstände erscheinen unscharf.
    • Orientierung fällt schwerer, besonders in schwach beleuchteten Räumen.

    Medizinische Gründe für eine Katarakt-OP

    In manchen Fällen ist die Operation dringend notwendig, um schwere Folgeerkrankungen zu vermeiden:

    • Glaukom-Risiko: Eine vergrößerte Linse kann den Augeninnendruck erhöhen und den Sehnerv schädigen.
    • Entzündungen: Linseneiweiße können Entzündungen im Auge auslösen.
    • Sehbehindernde Erkrankungen: Augenerkrankungen wie diabetische Retinopathie erfordern eine klare Sicht auf den Augenhintergrund – eine Katarakt-OP kann hier notwendig sein.
    • Schneller Krankheitsverlauf: Diabetes oder andere Erkrankungen können den Grauen Star schneller voranschreiten lassen.

    Die Grauer Star OP ist ein sicherer und bewährter Eingriff, der Sehvermögen und Lebensqualität erheblich verbessert. Wer Anzeichen einer Katarakt bemerkt, sollte sich frühzeitig beraten lassen – denn klarer sehen bedeutet mehr Sicherheit und ein aktiveres Leben!

    Ablauf einer Grauer Star Operation

    Die Katarakt-Operation ist ein bewährter Routineeingriff, der meist ambulant durchgeführt wird und in der Regel nicht länger als 20 bis 30 Minuten dauert. Da Patienten nach der OP nicht selbst fahren dürfen, sollten sie in Begleitung kommen.

    Die Operation verläuft in drei wesentlichen Schritten:

    1. Vorbereitung und Voruntersuchung
    2. Der eigentliche Eingriff
    3. Nachsorge und Heilungsverlauf

    Vorbereitung auf die OP

    Bevor die Operation durchgeführt wird, erfolgen mehrere Untersuchungen, um die passende Kunstlinse zu bestimmen und mögliche Risiken auszuschließen.

    Wichtige Voruntersuchungen:

    • Augenuntersuchung
    • Überprüfung der Sehschärfe und des aktuellen Sehzustands
    • Untersuchung der Netzhaut und des Sehnervs

    Biometrische Messungen:

    • Bestimmung der optimalen Kunstlinse
    • Messung der Hornhautkrümmung (wichtig für spezielle Linsen)
    • Berechnung der Achsenlänge des Auges für eine präzise Linsenanpassung

    Medizinische Vorbereitung:

    • Falls blutverdünnende Medikamente eingenommen werden, sollte dies vorab mit dem Arzt besprochen werden
    • Vor der OP werden Augentropfen verabreicht, um die Pupille zu erweitern und das Infektionsrisiko zu senken
    • Die Betäubung erfolgt in der Regel durch Augentropfen oder eine sanfte Injektion – der Patient bleibt wach, empfindet jedoch keine Schmerzen

    Durchführung einer Grauer Star Operation

    Am Tag der OP wird das Auge betäubt, damit der Eingriff schmerzfrei verläuft. Ein Lidsperrer hält es offen, um unwillkürliches Blinzeln zu verhindern.

    Der Chirurg eröffnet die Linsenkapsel mit höchster Präzision, um die getrübte Linse sicher zu entfernen. Nach der Linsenentfernung wird eine künstliche Linse eingesetzt, die sich im Auge entfaltet und dort dauerhaft verbleibt.

    Dank minimalinvasiver Techniken ist in den meisten Fällen kein Vernähen der Wunde erforderlich, da sich der kleine Schnitt von selbst schließt.
    Die gesamte Operation dauert nur wenige Minuten pro Auge. Viele Patienten bemerken bereits kurz nach dem Eingriff eine Verbesserung ihres Sehens.

    Heilungsverlauf nach der Operation

    Direkt nach der OP wird das Auge mit einer schützenden Salbe behandelt. Ein Verband oder eine Augenklappe sorgt dafür, dass es in den ersten Stunden vor äußeren Einflüssen geschützt bleibt.

    Erste Tage nach der OP

    Am nächsten Tag findet eine erste Kontrolluntersuchung beim Augenarzt statt.

    In den ersten Wochen sollten Patienten:

    • Nicht am Auge reiben oder drücken
    • Auf Schwimmen, Sauna und starke körperliche Anstrengung verzichten
    • Die verordneten Augentropfen konsequent anwenden, um Entzündungen vorzubeugen

    Heilungsverlauf

    Die meisten Patienten können schon wenige Stunden nach der OP deutlich klarer sehen. Nach etwa vier bis sechs Wochen ist das endgültige Sehergebnis erreicht.

    Verschiedene Methoden der Grauer Star OP

    Die Wahl der richtigen Operationsmethode ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung. Während die Phakoemulsifikation als Standardverfahren etabliert ist, bietet die Femtosekundenlaser-Technik eine noch präzisere und schonendere Alternative. Darüber hinaus gibt es mit dem Nanolaser-Verfahren eine innovative, aber noch weniger verbreitete Methode.

    Jede dieser Techniken hat spezifische Vorteile und wird in Absprache mit dem behandelnden Augenarzt je nach individueller Augensituation und technischer Ausstattung der Klinik ausgewählt. Auch die Kosten spielen eine Rolle, da einige der moderneren Verfahren nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

    Phakoemulsifikation – Standardmethode mit bewährter Technik

    Die Phakoemulsifikation ist weltweit das am häufigsten verwendete Verfahren zur Entfernung des Grauen Stars. Es gilt als minimalinvasiv und ermöglicht in den meisten Fällen eine schnelle Genesung.

    Ablauf der Phakoemulsifikation:

    • Ein kleiner Schnitt (ca. 2–3 mm) wird an der Hornhaut gesetzt.
    • Eine feine Ultraschallsonde zerkleinert die getrübte Linse in kleine Fragmente.
    • Die Linsenreste werden abgesaugt.
    • Eine faltbare Kunstlinse (Intraokularlinse, IOL) wird eingesetzt und entfaltet sich im Auge.
    • Der kleine Schnitt verschließt sich in der Regel selbstständig – eine Naht ist meist nicht erforderlich.

    Vorteile:

    • Minimalinvasiv, schneller Heilungsprozess.
    • Keine Naht notwendig, da der Schnitt von selbst verheilt.
    • Die meisten Patienten erleben bereits nach wenigen Tagen eine deutliche Sehverbesserung.

    Nachteile:

    • Kann bei sehr verhärteten oder stark getrübten Linsen schwieriger durchzuführen sein.
    • Nicht geeignet, wenn die Linse instabil oder beschädigt ist.

    Diese Methode ist bewährt, sicher und wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

    Femtosekundenlaser-Technik – Höchste Präzision durch moderne Lasertechnologie

    Eine Weiterentwicklung der Phakoemulsifikation stellt die Femtosekundenlaser-assistierte Kataraktchirurgie (FLACS) dar. Bei diesem Verfahren übernimmt ein hochpräziser Laser einige entscheidende Schritte der Operation, die bei der klassischen Methode manuell durchgeführt werden.

    Besonderheiten der Femtosekundenlaser-Technik:

    • Der Laser erstellt exakte Schnitte in der Hornhaut.
    • Die Linse wird durch den Laser vorgeschnitten und in kleinere Fragmente zerlegt, bevor sie abgesaugt wird.
    • Die notwendige Ultraschallenergie wird reduziert, was die Belastung für das umliegende Gewebe verringert.
    • Der Laser kann leichte Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus) ausgleichen.

    Vorteile gegenüber der Phakoemulsifikation:

    • Höhere Präzision bei der Linsenöffnung.
    • Schonendere Behandlung durch Reduzierung der Ultraschallenergie.
    • Möglichkeit zur zusätzlichen Korrektur einer Hornhautverkrümmung.

    Nachteile:

    • Höhere Kosten – wird nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
    • Längere OP-Dauer als die Standardmethode.

    Diese Methode ist besonders geeignet für Patienten, die eine möglichst präzise und schonende Behandlung wünschen.

    Nanolaser-Verfahren – Besonders sanft und innovativ

    Das Nanolaser-Verfahren ist eine noch relativ neue Technik in der Kataraktchirurgie. Es arbeitet mit feineren Laserimpulsen, die die Linse ohne Wärmeentwicklung zerkleinern. Dadurch wird das umliegende Gewebe noch stärker geschont als bei herkömmlichen Methoden.

    Vorteile:

    • Keine Wärmeentwicklung, dadurch besonders gewebeschonend.
    • Reduzierte postoperative Entzündungen und Schwellungen.
    • Besonders geeignet für empfindliche Augen.

    Nachteile:

    • Noch nicht weit verbreitet – wird bisher nur in spezialisierten Kliniken angeboten.
    • Höhere Kosten, da es meist nicht von der Krankenkasse übernommen wird.

    Diese Technik ist eine vielversprechende Alternative, insbesondere für Patienten, die eine besonders sanfte Behandlung wünschen.

    Alternative Verfahren für spezielle Fälle

    Neben den modernen Methoden gibt es noch zwei ältere Verfahren, die heute nur noch in Ausnahmefällen angewendet werden:

    Extrakapsuläre Kataraktextraktion (ECCE)

    • Wird genutzt, wenn die Linse zu verhärtet oder zu groß für die Phakoemulsifikation ist.
    • Die Linse wird als Ganzes entfernt, während die hintere Kapsel erhalten bleibt.
    • Erfordert einen größeren Schnitt und eine längere Heilungszeit.
    • Diese Methode wird meist nur noch bei sehr fortgeschrittenem Grauen Star eingesetzt.

    Intrakapsuläre Kataraktextraktion (ICCE)

    • Sehr invasiv – die gesamte Linse inklusive Kapsel wird entfernt.
    • Die Kunstlinse wird vor die Iris oder in die vordere Augenkammer gesetzt.
    • Höhere Komplikationsrate, längere Heilungszeit.
    • Diese Technik wurde weitgehend durch modernere Verfahren ersetzt.

    Linsentypen bei einer grauer Star Operation

    Bei einer Katarakt-Operation wird die natürliche Linse durch eine künstliche Intraokularlinse (IOL) ersetzt. Welche Linse gewählt wird, hängt von den individuellen Sehbedürfnissen ab. Während Standardlinsen die Fernsicht verbessern, ermöglichen moderne Premiumlinsen eine größere Brillenunabhängigkeit.

    Monofokallinsen – Der Standard

    Monofokallinsen sind die am häufigsten verwendeten Linsen. Sie bieten scharfes Sehen in einer Entfernung – meist in der Ferne –, sodass für Naharbeiten weiterhin eine Lesebrille nötig ist. Sie sind zuverlässig, bewährt und werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

    Vorteile:

    • Klare Sicht ohne störende Lichtreflexe
    • Hohe Bildqualität
    • Kostenübernahme durch die Krankenkasse

    Nachteil:

    • Nahsicht erfordert meist eine Brille

    Multifokale und Trifokale Linsen – Mehr Sehkomfort

    Multifokallinsen bieten mehrere Brennpunkte und ermöglichen so scharfes Sehen in verschiedenen Entfernungen. Trifokallinsen verbessern zusätzlich das Sehen im mittleren Bereich, etwa beim Arbeiten am Computer.

    Vorteile:

    • Weniger Brillenbedarf
    • Scharfes Sehen in mehreren Entfernungen

    Nachteile:

    • Mögliche Lichtreflexe oder Halos
    • Eingewöhnungszeit erforderlich
    • Höhere Kosten, keine vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkassen

    EDOF-Linsen – Mehr Tiefenschärfe

    EDOF-Linsen (Extended Depth of Focus) erweitern die Tiefenschärfe und ermöglichen eine durchgehende Sicht von mittlerer bis weiter Entfernung. Sie reduzieren störende Lichtreflexe, bieten aber keine vollständige Nahsicht ohne Brille.

    Geeignet für:

    • Menschen, die viel in mittleren Distanzen sehen müssen (z. B. Bildschirmarbeit, Autofahren)
    • Patienten, die auf Blendungen empfindlich reagieren

    Torische Linsen – Für Patienten mit Astigmatismus

    Torische Linsen korrigieren Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus) und verbessern das Sehen ohne zusätzliche Sehhilfe. Damit sind sie ideal für Patienten, die eine präzisere Korrektur wünschen.

    Wichtig: Die Linse muss genau ausgerichtet werden, da eine Verdrehung die Sehkraft beeinflussen kann.

    Kosten der Grauer Star Operation

    Die Kosten einer Katarakt-Operation liegen zwischen 1.800 € und 3.000 € pro Auge. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Standard-OP, die eine monofokale Linse (ohne Zusatzfunktionen) sowie Nachuntersuchungen umfasst.

    Zusatzkosten für Premiumlinsen und Spezialverfahren

    Entscheidet sich der Patient für eine Premiumlinse (z. B. Multifokal-, Torische- oder EDOF-Linsen) oder eine modernere OP-Methode (z. B. Femtosekundenlaser-Technik), entstehen Mehrkosten, die selbst zu tragen sind. 


    Hinweis: Unsere Artikel dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine rechtliche, medizinische oder versicherungstechnische Beratung dar. Ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Versicherungstarifen kann daraus nicht abgeleitet werden. Maßgeblich sind die jeweils geltenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft. Unsere Ratgeber bieten Ihnen allgemeine Informationen, praktische Tipps und Empfehlungen zu verschiedenen Themenbereichen. Sie dienen zur Orientierung, ersetzen jedoch keine individuelle Beratung durch Experten wie Ärztinnen und Ärzte, Fachberaterinnen und Fachberater oder andere Spezialistinnen und Spezialisten.

    mvz-trier.de: www.mvz-trier.de
    joho-dortmund.de: www.joho-dortmund.de
    uk-erlangen.de: www.uk-erlangen.de
    uniklinikum-dresden.de: www.uniklinikum-dresden.de
    Dumitrache, M. (Ed.). (2024). Clinical ophthalmology: A guide to diagnosis and treatment (1st ed.). Springer Cham.
    augen-franziskus.de: www.augen-franziskus.de

    Alle abgerufen am 03.03.2025

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