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22.12.2021 | 8:30

Hausmittel bei Erkältung - 9 Tipps gegen Husten und Schnupfen

Die Nase ist verstopft, der Hals kratzt und die Glieder schmerzen: Eine Erkältung ist unangenehm und macht uns das Leben schwer. Vor allem in der kalten Jahreszeit leiden Erwachsene und Kinder unter lästigem Schnupfen und Husten. Damit Sie schnell wieder auf die Beine kommen und die Beschwerden wirkungsvoll lindern, haben wir 9 Hausmittel bei Erkältung für Sie zusammengestellt.

    # 1: Erkältungsbad: wohltuend und entspannend

    Wenn Sie erste Anzeichen einer Erkältung wie einen kratzigen Hals bemerken, ist ein Erkältungsbad zu empfehlen, um den Schnupfen schnell loszuwerden. 

    Das angenehm warme Badewasser lindert Gliederschmerzen, die häufig am Anfang einer Grippe auftreten, und die Muskulatur entspannt. Zudem befeuchten die aufsteigenden Dämpfe die Atemwege. Eine gute Wirkung erzielen Sie durch den Zusatz ätherischer Öle. Einige Tropfen Thymian- oder Latschenkieferöl in das Badewasser reichen dafür aus. Im Handel gibt es eine vielfältige Auswahl an Erkältungsbädern. Wer unter Allergien leidet, sollte auf die Zusätze verzichten. 

    Eine Wassertemperatur zwischen 32 und 38° C ist ideal. Grundsätzlich sollten Sie die Temperatur wählen, die für Sie angenehm ist - gehen Sie also nach Ihrem Gefühl. Lauwarmes Wasser reicht jedoch nicht aus, um einen positiven Effekt zu erzielen.

    Bleiben Sie etwa 10 bis 20 Minuten in der Wanne liegen. Ob Sie sich für ein Vollbad oder ein Dreiviertelbad entscheiden, ist häufig von der Größe der Badewanne abhängig. Ist weniger Wasser in der Wanne, ist das für den Kreislauf weniger anstrengend. Wer unter Kreislauf- oder Venenproblemen leidet, sollte vor einem Erkältungsbad den Arzt um Rat fragen.

    Nach dem Bad heißt es warm anziehen, zudecken und ausruhen. Idealerweise legen Sie sich direkt ins Bett oder auf die Couch und halten mindestens zwei Stunden Ruhe.

    Tipp: Haben Sie bereits Fieber und leiden unter typischen Erkältungssymptomen ist das Bad nicht zu empfehlen, da es für den Körper zu anstrengend wäre.

      # 2: Inhalieren: heißen Wasserdampf einatmen

      Bei verstopfter Nase und verschleimtem Hals ist Inhalieren eine gute Möglichkeit, gereizte Atemwege zu beruhigen. Der heiße Wasserdampf befeuchtete die Schleimhäute

      Wer mag, setzt dem Wasser ätherische Öle wie Eukalyptus zu, die schleimlösend und abschwellend wirken. Auch Salz ist perfekt geeignet, um die Beschwerden zu lindern. Das Salz enthält Natrium und Chlorid, die die natürliche Schutzfunktion der Atemwege schützen und Schleimhäute regenerieren. Um eine Kochsalzlösung herzustellen, geben Sie einen Teelöffel Kochsalz in einen Liter heißes, abgekochtes Wasser. 

      Zum Einatmen können Sie einen elektrischen Inhalator nutzen, der das Wasser fein vernebelt.

      Alternativ entscheiden Sie sich für die klassische Methode mit heißem Wasser in einer größeren Schale und einem Handtuch über dem Kopf. In der Apotheke gibt es spezielle Gefäße, die Sie mit dem heißen Wasser füllen und mit einem Aufsatz für Mund und Nase verschließen. Wichtig ist, diese Hilfsmittel nach der Anwendung gut zu reinigen, damit keine Keime zurückbleiben.

      Bei Patienten mit gesundheitlichen Problemen verordnen Hausärzte unter Umständen einen Inhalator. Wenn die Anschaffung geplant ist, lohnt sich die ambulante Zusatzversicherung des Münchener Verein. Abhängig von Ihrer Tarifwahl profitieren Sie von Kostenerstattungen von bis zu 800 Euro für vom Arzt verschriebene Hilfsmittel. 

      Aufgrund der Verbrühungsgefahr ist Inhalieren für kleinere Kinder keinesfalls geeignet!
       

      # 3: Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme: viel trinken

      Bei einer Erkältung oder einer Grippe sollten die Schleimhäute stets feucht gehalten werden. Oftmals sorgt die Heizungsluft noch für zusätzliche Trockenheit, sodass viel Flüssigkeit besonders wichtig ist. 

      Auf ausgetrockneten Schleimhäuten haben Krankheitserreger beste Möglichkeiten, sich auszubreiten. Bemerken Sie Erkältungsanzeichen, sollten Sie daher mindestens zwei Liter täglich trinken. Wasser ist dabei eine gute Wahl, oftmals tut bei einem kratzenden Hals auch Wärme gut, sodass viele Betroffene gern zu einem Tee greifen. Hilfreich sind verschiedene Früchte- und Kräutertees. 

      Gut zu wissen

      Bei Fieber neigen Patienten zum Schwitzen, darum sollten Sie die Flüssigkeitszufuhr in diesem Fall etwas erhöhen. Im besten Fall trinken Sie über den Tag verteilt kleinere Mengen.

      # 4: Brustwickel und Umschläge: krampflösend und lindernd

      Brustwickel sind bei Erkältungsbeschwerden hilfreich zur Linderung von Hustenreiz und Lösung festsitzenden Bronchialschleims. Ob Sie auf warme oder kalte Wickel setzen sollten, hängt von der Körpertemperatur ab. 

      Bei Fieber sind kalte Brustwickel zu empfehlen. Die Kälte wirkt fiebersenkend, schmerzlindernd und fördert die Durchblutung. Zähes Bronchialsekret wird gelöst und der Patient kann besser abhusten. Hat der Betroffene kein Fieber, ist ein heißer Brustwickel geeignet. Die Wärme entkrampft die durch das Husten angespannte Muskulatur und löst Schleim. 

      Egal ob Sie heiße oder kalte Wickel verwenden, der Brustwickel besteht aus drei Stofflagen:

      1. Die erste Lage liegt direkt auf der Haut auf, diesen Stoff tränken Sie zuvor mit kaltem oder heißem Wasser. Gut geeignet sind Stoffe aus Naturfasern wie Leinen.
      2. Darüber wickeln Sie für die zweite Lage ein trockenes Tuch, das am besten aus Baumwolle besteht. Perfekt sind beispielsweise Handtücher oder Küchentücher.
      3. Als Abschluss folgt ein weiteres trockenes Tuch, das Sie ordentlich festziehen. Damit diese Lage schön wärmt oder kühlt, ist Wolle ideal.
      4. Achten Sie darauf, dass die Lagen fest anliegen, aber nicht einengen. Idealerweise sitzt der Brustwickel zwischen Achselhöhlen und Rippenbogen und bleibt für etwa 45 bis 60 Minuten an seinem Platz. Nach dem Abnehmen sollten Sie sich Ruhe gönnen. 

      Mit verschiedenen Zusätzen wie Zitrone, Quark oder Kartoffeln können Sie die Wirkung der Brustwickel verstärken. Tränken Sie das Innentuch in ¼ Liter Wasser, das Sie mit dem Saft aus einer Zitrone angereichert haben. Quark und Kartoffeln streichen Sie direkt auf das Innentuch und wickeln dann die Außenlagen darüber. 

      Verwenden Sie ätherische Öle, ist Lavendel ideal für einen kühlen Wickel geeignet. Ausreichend sind etwa drei Tropfen auf einen Liter Wasser. Für einen heißen Wickel sind Eukalyptus, Thymian oder Myrte zu empfehlen.
       

      # 5: Ingwer, Knoblauch & Zwiebel: mit Schärfe gegen Erkältungsviren

      Ingwer und Knoblauch haben eine antibakterielle Wirkung, die Sie im Kampf gegen eine Erkältungskrankheit unterstützt. Die Scharfstoffe des Ingwers fördern die Durchblutung und sorgen für einen schnellen Abtransport von Bakterien. Knoblauch und Zwiebel wirken keimtötend und erleichtern das Abhusten. 

      Um sich die Kräfte des Ingwers zunutze zu machen, trinken Sie Ingwertee oder stellen sich aus der frischen Wurzel Ingwerwasser her. Schwangere Frauen sollten zunächst probieren, ob der scharfe Geschmack unter Umständen den Magen zu sehr reizt. Wer unter hohem Blutdruck leidet, sollte vorsichtig sein, da der Ingwer das Herz-Kreislaufsystem aktiviert, und der Blutdruck kurzfristig ansteigen kann. 
       

      • Knoblauch enthält Antioxidantien und wirkt ähnlich wie ein natürliches Antibiotikum. Wer mag, isst eine rohe Zehe oder gießt sich einen Tee mit der Knolle auf. Alternativ nutzen Sie den Knoblauch zum Würzen Ihrer Speisen während der Erkältung. 
      • Zwiebeln eigenen sich perfekt zur Herstellung eines Hustensafts. Sie wirken antibakteriell und bekämpfen durch die enthaltenen Öle und schwefelhaltigen Verbindungen Entzündungen. 

      So stellen Sie den Hustensaft her: 
      Geben Sie eine klein gehackte Zwiebel zusammen mit drei Esslöffeln Honig oder Zucker in ein Schraubglas. Lassen Sie alles über Nacht stehen und gießen den entstandenen Saft durch ein Sieb ab. Die Mischung wirkt ausgezeichnet gegen Reizhusten.

      # 6: Honig: wirkt antibakteriell und heilend

      Honig überzeugt mit antibakteriellen Eigenschaften. Forscher der Universität Oxford haben herausgefunden, dass das seit der Antike verwendete Naturprodukt besser wirkt als rezeptfreie Arzneimittel und eine ideale Alternative zu Antibiotika darstellt: Honig hemmt die Ausbreitung schädlicher Bakterien, wirkt desinfizierend und antiseptisch. Die Süße regt die Speichelproduktion an und hält so die angegriffenen Schleimhäute feucht. 

      Am besten trinken Sie Tee mit Honig, um die Erkältungsbeschwerden zu lindern oder lassen einen Löffel des süßen Produkts auf der Zunge zergehen. Bei Reizhusten beruhigt der Honig Hals und Rachen und macht Krankheitserregern den Garaus. 

      Aber Achtung: Für Kinder unter einem Jahr ist Honig nicht geeignet! Die enthaltenen Bakterien könnten im Darm der Säugling keimen und ein lebensbedrohliches Gift produzieren. Für ältere Kinder und Erwachsene sind die Bakterien unbedenklich, da die Darmflora eine Keimung verhindert. 

      # 7: Kräutertee: perfekter Schleimlöser

      Wenn wir uns mit einem Schnupfen richtig mies füllen, ist es genau das Richtige, mit einer heißen Tasse Tee auf der Couch zu liegen. Perfekt geeignet sind Tees aus Holunder, Anis, Salbei, Thymian, Kamille oder Lindenblüten. Wann Sie zu welchem Kraut greifen sollten, hängt von Ihren Beschwerden ab.

      Festsitzender Husten wird durch Thymian oder Anis gelockert, während Sie den Hustenreiz mit Lindenblütentee lindern. Kamille und Salbei wirken antientzündlich und krampflösend und sind bei Halsschmerzen hilfreich. Im Handel erhalten Sie fertige Erkältungsteemischungen, die eine Kombination verschiedener Bestandteile enthalten. 

      Holunderbeeren sind eine echte Geheimwaffe gegen eine Erkältung. Die kleinen Beeren sind antiviral und entzündungshemmend. Als Tee aufgebrüht bringt uns der Holunder ordentlich ins Schwitzen und fördert so die Genesung.

      # 8: Hühnersuppe: warme Brühe gegen Schnupfen

      Hühnersuppe ist der Klassiker unter den Hausmitteln bei einer Erkältung. Forscher der Universität Nebraska haben herausgefunden, dass die Suppe Symptome bei einer Infektion der oberen Atemwege lindert. Wissenschaftler vermuten, dass die Suppe die Bewegung weißer Blutkörperchen hemmt und so entzündungshemmend wirkt. 

      Bereiten Sie aus einem Suppenhuhn, Zwiebeln, Möhren, Sellerie und Lauch und etwa zwei Litern Wasser eine Brühe zu. Idealerweise lassen Sie das Ganze für ein bis zwei Stunden kochen und würzen nach Ihrem Geschmack. Auf Wunsch geben Sie Suppennudeln oder Reis hinzu.

      Tipp

      Wenn Sie ein Stück Ingwer oder etwas Chili mit kochen, verstärken Sie die entzündungshemmende Wirkung der Hühnersuppe.

      # 9: Salzwasser: ideal zum Gurgeln, Inhalieren und für Nasenspülungen

      Salz hilft gegen eine verstopfte Nase und gereizte Schleimhäute. Bereits bei ersten Anzeichen einer Erkältung ist das Gurgeln mit Salzwasser besonders effektiv. 

      • Mischen Sie zum Gurgeln einfach ¼ Liter Wasser mit einem Teelöffel Kochsalz.
      • Nun gurgeln Sie mit einem Schluck der Mischung. Dabei sollten Sie den Kopf so weit in den Nacken legen, dass das Salzwasser auch in Ihrem Rachen ankommt.
      • Nachdem Sie etwa zwei Minuten gegurgelt haben, spucken Sie das Ganze aus. 

      Auch das Inhalieren mit Salzwasser ist ebenso wirksam wie eine Nasendusche mit Salz. Mit der Spülung entfernen Sie Krankheitserreger aus dem Nasen- und Rachenraum. Am besten funktioniert das mit einer Nasendusche, Sie können die Spülung aber auch durchführen, indem Sie etwas Salzwasser in die Hand gießen und mit einem Nasenloch einsaugen. Schnauben Sie danach kräftig über dem Waschbecken aus.

      Eine Nasendusche ist nicht jedermanns Sache, darum ist auch ein Nasenspray mit Salzwasser gut geeignet.

      • Kochen Sie einen Liter Wasser ab und nehmen den Topf vom Herd.
      • Nun lösen Sie neun Gramm Kochsalz ohne Jod auf und lassen das Ganze abkühlen.
      • Füllen Sie alles in eine sterile Sprühflasche und bewahren Ihre Mischung im Kühlschrank auf.
      • Sprühen Sie die Salzlösung regelmäßig in die Nasenlöcher, um den Schleim zu lösen. Das selbst gemachte Spray ist gekühlt zwei Tage haltbar. 

      Tipp

      Wenn Sie eine alte Flasche Nasenspray haben, können Sie diese auskochen und Ihre Mischung einfüllen. 

      Gut zu wissen

      Vitamin C wird vielfach empfohlen, um schnell zu genesen und den grippalen Infekt loszuwerden. Ist der Schnupfen bereits im Anzug, hat die Einnahme von Vitamin C jedoch kaum positive Auswirkungen. Studien konnten keinen Bezug zwischen der Einnahme von Vitamin C und der Dauer einer Erkältungskrankheit herstellen. 

      Fazit - Hausmittel wirken effektiv gegen Erkältungen

      Mit verschiedenen Tipps lindern Sie Ihre Erkältungsbeschwerden, ohne dass Sie dabei auf Medikamente zurückgreifen müssen, um schnell gesund zu werden. Naturprodukte wie Kräuter oder Honig sind seit Langem bewährte Mittel im Kampf gegen Schnupfen & Co. Ein Antibiotikum bleibt bei Viren ohnehin wirkungslos, sodass eine Kombination verschiedener Hausmittel eine ideale Alternative darstellen. Für schwangere Frauen und Kinder sind einige der Tipps ausgezeichnet geeignet, um die Beschwerden ohne den Einsatz von Medikamenten auf natürlichem Weg zu einzudämmen. 

      Am besten greifen Sie zu den bewährten Tipps, wenn Sie bereits erste Anzeichen einer aufkommenden Erkältung spüren. So können Sie dafür sorgen, dass der Schnupfen Sie nicht so schlimm erwischt. Zudem können Sie mit einer gesunden Lebensweise und viel frischer Luft dafür sorgen, dass Erkältungsviren bei Ihnen nur eine geringe Chance haben. 

      Benötigen Sie Hilfsmittel wie beispielsweise einen Inhalator oder die Unterstützung eines Naturmediziners, ist die ambulante Zusatzversicherung des Münchener Verein eine gute Wahl. Sie sichern damit zusätzliche Leistungen, die die gesetzliche Krankenversicherung nicht übernimmt.

      Bitte beachten Sie:

      Der Einsatz von Hausmitteln hat seine Grenzen. Wenn die Symptome lange anhalten, nicht besser werden oder sich sogar verschlimmern, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

      National Library of Medicine: www.pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
      Apothekenumschau: www.apotheken-umschau.de
      Erkältungsratgeber: www.erkaeltungs-ratgeber.de
      University of Nebraska: www.unmc.edu
      Cochrane-Review: www.cochrane.de

      Alle abgerufen am 23.11.2021
       

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