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27.04.2023 | 5:30

Wenn die Zähne schmerzen: die 10 häufigsten Zahnerkrankungen

Nach Angaben der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie zeigen die Deutschen ausgezeichnete Ergebnisse bei der Zahngesundheit. Bestimmte Zahnerkrankungen wie Parodontitis oder Karies sind dennoch weit verbreitet. Im folgenden Artikel erfahren Sie, welche zehn Zahnerkrankungen besonders häufig vorkommen, an welchen Symptomen Sie die Krankheiten erkennen und wie Sie am besten vorbeugen.

    #1 Zahnfleischentzündung

    Blutendes Zahnfleisch (Gingiva) kann auf eine Zahnfleischentzündung hinweisen. Die Gingivitis entsteht durch Bakterien, die sich am Zahnfleischrand sammeln, die Gingiva reizen und zu einer oberflächlichen Entzündung führen. Bleibt die Zahnfleischentzündung unbehandelt, entwickelt sich schlimmstenfalls eine Parodontitis.

    Typische Symptome einer Gingivitis um Überblick:

    • Gerötetes, druckempfindliches Zahnfleisch
    • Blutungen nach dem Zähneputzen
    • Zurückweichende Gingiva  

    Tipp

    Nehmen Sie die Symptome unbedingt ernst und vereinbaren Sie bei länger anhaltenden Beschwerden einen Zahnarztbesuch für eine Kontrolluntersuchung! Im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung entfernt der Zahnarzt schädliche Bakterien und Plaque aus der Mundhöhle.

    Wenn Sie mehr zu diesem Thema erfahren möchten, empfehlen wir unseren Artikel „Was tun bei Zahnfleischentzündung? Welche Hausmittel helfen und wie ist die Behandlung?“.

    #2 Karies

    Die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie belegt, dass nahezu alle jüngeren Erwachsenen zwischen 35 und 44 Jahren unter Karies leiden. Im Schnitt sind in dieser Altersgruppe 11 Zähne betroffen. Bei den 65- bis 74-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 18 Zähnen.

    Bevor sich das gefürchtete Loch im Zahn zeigt oder der Patient unter Schmerzen leidet, entwickelt sich die Zahnerkrankung in mehreren Schritten. Wichtig ist daher, auf die ersten Anzeichen zu achten:

    • Auf den Zahnoberflächen bilden sich helle Flecken, die sich rau anfühlen.
    • Beim Verzehr süßer oder saurer Lebensmittel oder von Heißem oder Kaltem spüren Betroffene einen ziehenden Schmerz.

    Bei Kindern ist Karies die häufigste Zahnerkrankung, die bereits im Säuglingsalter auftreten kann. Die Bakterien können durch den Speichel der Eltern, etwa über einen abgeleckten Löffel oder Schnuller auf das Kind übertragen werden. Gefährlich ist auch die sogenannte Nuckelflaschenkaries, die durch das Trinken von Fruchtsäften oder Tees aus Saugflaschen begünstigt wird.

    Beobachten Sie weißliche oder hellbraune Flecken auf den Zähnen des Kindes, reicht in vielen Fällen die Gabe von Fluorid aus, um den Zahnschmelz zu stärken. Ist die Zahnkrankheit weiter fortgeschritten, ist eine Füllung erforderlich. Als letzte Option bleibt nur noch das Ziehen des Zahns. Damit es nicht so weit kommt, sollten Sie also möglichst frühzeitig handeln.

    Tipp

    Eltern bevorzugen die bestmögliche Behandlung für Ihre Kinder – damit die Versorgung nicht an zu hohen Kosten scheitert, ist die Zahnzusatzversicherung für Kinder eine ausgezeichnete Wahl. Der Münchener Verein bietet maßgeschneiderte Leistungen für eine konsequente Kariesvorsorge.

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    #3 Parodontitis

    Die Parodontitis gilt als Volkskrankheit, von der zahlreiche Patienten betroffen sind. Die Zahnerkrankung entsteht aus nicht entfernter Plaque. Die Beläge verhärten, bilden Zahnstein und verursachen so eine Rückbildung des Zahnfleischs. Die Bakterien dringen immer tiefer ins Gewebe ein, greifen den Zahnhalteapparat an, es drohen Zahnverluste.

    Folgende Symptome deuten auf eine Parodontitis hin:

    • Das Zahnfleisch ist geschwollen und gerötet und neigt zu Blutungen
    • Das Zahnfleisch zieht sich zurück, die Zahnhälse liegen frei
    • Einzelne Zähne lockern sich

     
    Um der Zahnerkrankung vorzubeugen, ist die Kombination aus sorgfältiger Mundhygiene und regelmäßigen Zahnarztbesuchen perfekt. Wenn Sie bereits Anzeichen für eine Parodontitis zeigen, stimmen Sie die Kontrolltermine am besten mit Ihrem Zahnarzt ab.

    #4 Zahnfleischschwund

    Nicht nur eine Parodontitis kann Zahnfleischschwund verursachen, es gibt verschiedene andere Ursachen, warum das Zahnfleisch sich zurückzieht. Neben mangelnder oder falscher Mundhygiene können auch hormonelle Veränderungen oder Erkrankungen wie Diabetes die Zahnkrankheit auslösen.

     Anzeichen für Zahnfleischschwund im Überblick:

    • Die Zähne wirken wegen der freiliegenden Zahnhälse länger
    • Bei der Zahnreinigung treten Blutungen auf
    • Die Zähne sind schmerzempfindlich
       

    Damit der Zahnarzt gezielt behandeln kann, ist es wichtig, zunächst den Grund für den Zahnfleischrückgang festzustellen.

    #5 Zahnmarkentzündung

    Werden Karies und Parodontitis nicht rechtzeitig behandelt, breiten sich die Bakterien bis ins Zahnmark aus und erreichen die Nerven und Zahnwurzel in den tiefer liegenden Zahnschichten. Auch eine undichte Füllung oder ein abgebrochener Zahn kann das Eindringen der Bakterien begünstigen. Die auch als Pulpitis oder Zahnwurzelentzündung bezeichnete Zahnerkrankung breitet sich unbehandelt im gesamten Zahnmark aus und kann den Kieferknochen angreifen. Die Bakterien können sich über das Blut im gesamten Körper verteilen und schwerwiegende Erkrankungen auslösen.

    Die Anzeichen für die Zahnmarkentzündung sind in der Regel deutlich, da sich die fortgeschrittene Zahnkrankheit mit einem pochenden, pulsierenden Schmerz bemerkbar macht. Weitere Symptome der Zahnwurzelentzündung:

    • Starke Druckschmerzen
    • Schwellung an der betroffenen Stelle
    • Blutende Gingiva
    • Zurückweichendes Zahnfleisch

    #6 Kieferzysten

    Bei einer Zyste handelt es sich um einen verkapselten Hohlraum im Kieferknochen, der mit Flüssigkeit gefüllt ist. Oftmals bilden sich die Kieferzysten infolge von Zahnentzündungen, manchmal entstehen Zysten ohne besondere Ursache. Schmerzhaft wird es, wenn die Zysten zu groß werden, das umliegende Gewebe verdrängen und Druck auf den Kieferknochen ausüben. Große Kieferzysten entfernt der Zahnarzt operativ.

    #7 Dentalabszesse

    Eiteransammlungen in der Gingiva oder im Kieferknochen werden als Dentalabszess bezeichnet. Der Zahnabszess entsteht durch eine bakterielle Infektion an verschiedenen Stellen im Mundraum. Zu unterscheiden sind der periapikale Abszess, der an der Wurzelspitze auftritt, und der parodontale Abszess, der sich neben der Zahnwurzel bildet.

    Folgende Anzeichen deuten auf einen Dentalabszess hin:

    • Pochende Zahnschmerzen, die weit ausstrahlen
    • Wärme- und Kälteempfindlichkeit
    • Geschwollene Wange
    • Möglicherweise Fieber

     
    Damit die Infektion sich nicht ausbreitet, sollten Sie bei Verdacht auf einen Abszess sofort einen Zahnarzt aufsuchen. Die Schmerzen können verschwinden, wenn der Dentalabszess aufreißt. In diesem Fall droht im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung, da die Bakterien sich ungehindert ausbreiten können.

    #8 Aphten

    Kleine Bläschen, die sich auf Schleimhäuten in der Mundhöhle bilden, werden als Aphten bezeichnet. In der Regel heilen die Aphten nach einer Weile von selbst ab, sind aber für Betroffene oftmals schmerzhaft. In vielen Fällen ist Kauen oder Sprechen nur mit Schmerzen möglich. Die Ursache für die Bläschen ist nicht bekannt, man vermutet verschiedene Auslöser wie Stress, Schlafmangel, hormonelle Schwankungen aber auch mechanische Reizungen durch Prothesen oder Zahnspangen.

    Hilfreich sind schmerzlindernde Cremes oder entzündungshemmende Gels, die Sie rezeptfrei in der Apotheke erhalten. Auch Hausmittel können gegen die Aphten wirken.

    Erfahren Sie in unserem Artikel "Aphten & Bläschen im Mund behandeln: Ursachen und Hausmittel-Tipps" mehr über die Behandlung von Aphten in der Mundhöhle.

    #9 Zähneknirschen

    Viele Menschen knirschen infolge von Stress, einer Kieferfehlstellung oder aus anderen Gründen mit den Zähnen. Oftmals pressen Betroffene die Zähne während des Schlafs fest zusammen, viele Menschen spannen und verschieben Ober- und Unterkiefer aber auch während der Wachphasen.

    Beim Bruxismus wird enormer Druck ausgeübt, was auf Dauer zu schweren Schäden an den Zähnen und dem Zahnapparat führen kann. Hilfreich sind speziell angefertigte Aufbissschienen, die das Knirschen verhindern.

    Oftmals bemerkt der Partner, dass der Betroffene nachts mit den Zähnen knirscht. Unter Umständen macht sich der Bruxismus durch weitere Anzeichen bemerkbar:

    • Kopfschmerzen
    • Verspannungen
    • Gesichtsschmerzen
    • Abgeriebener Zahnschmelz

    Wenn Sie mehr über dieses Thema lesen möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeberartikel “Zähneknirschen (Bruxismus): Ursachen, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten”.

    #10 Mundgeruch

    Mundgeruch selbst ist keine Zahnerkrankung. Der unangenehme Atem kann jedoch auf eine Zahnkrankheit hinweisen. Gerade wenn der Geruch trotz sorgfältiger Mundhygiene nicht verschwindet, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

    Oftmals sind Bakterien und Zahnbeläge für den schlechten Atem verantwortlich. Hilfreich ist in diesen Fällen eine professionelle Zahnreinigung, bei der der Zahnarzt die Zahnzwischenräume reinigt und Plaque entfernt.

    Tipp

    Die Kosten für die professionelle Zahnreinigung bezahlen gesetzliche Krankenversicherungen nicht. Schauen Sie sich einmal die Zahnzusatzversicherung des Münchener Verein an: Der Versicherer übernimmt im Tarif ZahnGesund 100 bis zu 200 Euro jährlich für die Prophylaxe!  

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    Fazit: Bei Verdacht auf Zahnerkrankungen immer zum Zahnarzt

    • Bemerken Sie Anzeichen für eine Zahnkrankheit empfiehlt sich ein zeitnaher Zahnarztbesuch.
    • Bleiben Karies, Parodontitis & Co unbehandelt, droht ein Übergreifen auf den gesamten Körper.
    • Idealerweise achten Sie auf eine sorgfältige Mundhygiene, um Bakterien an der Ausbreitung zu hindern.
    • Ideal ist die Kombination der täglichen Pflegeroutine mit regelmäßigen Kontrollterminen beim Zahnarzt.

    Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

    Dr. Gal: www.drgal.de 
    MediKompass: www.medikompass.de
    Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V): www.idz.institute.de   

    (abgerufen am 21.3.2023)

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