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29.09.2023 | 5:50

Mundfäule: Was tun bei Entzündungen der Mundschleimhaut?

Schmerzende Bläschen in der Mundhöhle und eine entzündete Mundschleimhaut deuten auf Mundfäule hin. Vor allem Babys und Kleinkinder sind von der Stomatitis aphthosa betroffen, in seltenen Fällen können auch Erwachsene erkranken. Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr zu den Ursachen, der Behandlung und der Vorbeugung von Mundfäule und einer Mundschleimhautentzündung.

    Was ist Mundfäule?

    Die Mundfäule ist eine durch Herpes-Simplex-Viren Typ 1 (HSV-1) verursachte Entzündung des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut.

    Herpesviren bleiben nach einer Infektion lebenslang im Körper. Unter anderem können die Viren Varizella-Zoster (Windpocken), das Epstein-Barr-Virus oder Pfeiffersches Drüsenfieber auslösen.

    Insgesamt gibt es neun verschiedene Herpesviren. Nach Angaben des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung HZI trägt jeder Erwachsene eines oder mehrere Herpesviren in sich. Nach einer ersten Infektion, die in vielen Fällen unbemerkt verläuft, schlummern die Viren im Körper. Die Viren haben sich im Laufe der Zeit sehr gut an den Menschen angepasst. Erst durch eine Reaktivierung können sich erneut Symptome zeigen.

    Zu den am weitesten verbreiteten Herpesviren gehören die Herpes-simplex-Viren, die in zwei Typen vorkommen:

    • HSV-1: Verursacht Ausschlag im Mund- und Lippenbereich, kann auch Herpes genitalis verursachen
    • HSV-2: Verursacht Genitalherpes

    Laut WHO trugen im Jahr 2016 etwa 67 % der Menschen unter 50 Jahren Herpesviren Typ 1 in sich.
    Besonders kleinere Kinder bis zum fünften Lebensjahr sind nach einem Erstkontakt mit den Herpesviren von der schmerzhaften Mundfäule betroffen. Man geht davon aus, dass bei Kindern das Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist und daher eine erhöhte Sensibilität besteht. Erwachsene mit einem geschwächten Immunsystem sind ebenfalls anfällig für eine Infektion.  
    Für die Mundfäule gibt es weitere Bezeichnungen wie Stomatitis aphthosa (andere Schreibweise Aphtosa), Stomatitis herpetica oder Gingivostomatitis herpetica. 

    Welche Symptome treten bei Mundfäule auf?

    Nach einer Infektion mit Herpes-Simplex-Viren Typ 1 beträgt die Inkubationszeit zwischen zwei und zwölf Tagen.

    Folgende Symptome sind möglich:

    • Plötzlich einsetzendes, mehrere Tage anhaltendes Fieber
    • Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl
    • Unter Umständen Erbrechen
    • Geschwollene Lymphknoten am Hals
    • Schmerzhafte Aphthen auf der Mundschleimhaut, die aufplatzen und verkrusten können
    • Rotes und geschwollenes Zahnfleisch
    • Zahnfleischbluten
    • Mundgeruch
    • Starker Speichelfluss

    Zusammen mit der Mundfäule kann Lippenherpes auftreten. Kinder leiden häufig stark unter den Symptomen der Mundfäule und möchten nichts essen oder trinken.

    Nicht in jedem Fall geht die Herpesinfektion mit Symptomen einher, unter Umständen bleibt die Infektion unbemerkt.

    Gut zu wissen

    Oftmals gibt es Unterschiede zwischen dem ersten Auftreten der Infektion und einem wiederholten Ausbruch. Die Symptome bei einem Rezidiv sind in der Regel weniger stark als beim ersten Ausbruch der Stomatitis.

    Wie lange ist Mundfäule ansteckend?

    Die erkrankte Person scheidet vor allem während der akuten Krankheitsphase, die zwischen sieben und zwölf Tagen dauert, zahlreiche Viren aus und die Bläschen in der Mundhöhle sind sehr infektiös. Erst nach dem Austrocknen der entzündeten Stellen ist die Erkrankung nicht mehr ansteckend.

    Wichtig ist, dass bei einem Rezidiv die betroffenen Hautstellen wieder infektiös und damit ansteckend sind.

    Ein krankes Kind sollte mit einer Mundfäule keinesfalls den Kindergarten oder die Schule besuchen.

    Was sind die Ursachen für Mundfäule?

    Ursache für die Infektion sind hochansteckende Herpesviren. Für die Übertragung gibt es zwei mögliche Wege:

    • Tröpfcheninfektion: Erfolgt in der Regel über den Speichel. Scheidet ein Überträger beim Sprechen, Husten oder Niesen feine Tröpfchen aus, können Viren enthalten sein. Diese Viren dringen in die Schleimhäute anderer Menschen ein und vermehren sich.
    • Schmierinfektion: Die Viren befinden sich auf gemeinsam genutzten Gegenständen und werden nach dem Berühren durch die eigenen Hände auf die Schleimhäute übertragen. Denkbar ist das beispielsweise durch das Anfassen einer Türklinke.

    Unter Umständen sorgt eine Reaktivierung der Herpesviren dafür, dass die Infektion erneut auftritt. Das kann bei einem geschwächtem Immunsystem der Fall sein. Auch wenn der Betroffene starkem Sonnenlicht ausgesetzt war oder unter starkem Stress leidet, können die Viren wieder Entzündungen verursachen. In der Regel zeigt sich das Rezidiv in den meisten Fällen durch Lippenherpes. 

    Bestimmte Risikofaktoren führen dazu, dass einige Menschen anfälliger für eine Mundschleimhautentzündung sind. In diesen Fällen wird die Entzündung nicht unbedingt durch Herpesviren ausgelöst, sondern durch andere Faktoren begünstigt:

    • Mangelnde Mundhygiene
    • Allergien
    • Nikotin
    • Alkohol
    • Vitamin- oder Mineralstoffmangel
    • Gereiztes Zahnfleisch
    • Erkrankungen wie Diabetes, Leukämie, entzündliche Darmerkrankungen
    • Schlechtsitzende Prothesen oder Zahnspangen
    • Zahnfleischentzündungen
    • Stress
    • Sexuell übertragbare Krankheiten wie Syphilis und AIDS
    • Mundtrockenheit
    • Krebs- oder Strahlentherapie

    Wie diagnostiziert der Arzt Mundfäule?

    Der Arzt stellt die Diagnose auf Grundlage der Krankheitssymptome. Dabei schließt der Mediziner Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen wie die Hand-Fuß-Mund-Krankheit aus. Unter anderem kann auch der Hefepilz Candida Albicans eine Mundschleimhautentzündung verursachen.

    Um die Diagnose Stomatitis zu sichern, ist der Nachweis über eine Laboranalyse möglich.

    Wie wird Mundfäule behandelt?

    Es ist nicht möglich, die Herpesviren, die für die Mundfäule verantwortlich sind, zu beseitigen. Die Beschwerden können lediglich mit verschiedenen Medikamenten gelindert werden: 

    • Gele, Lutschtabletten, Sprays oder Mundspülungen, die für eine lokale Betäubung der betroffenen Stellen sorgen
    • Fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel, sofern die Erkrankung mit Fieber einhergeht
    • Salben mit dem Wirkstoff Aciclovir, die eine weitere Vermehrung der Viren hemmen

    Bei den kleinen Patienten sollten Eltern unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Hilfreich kann ein Trinkhalm sein, mit dem es den Kindern leichter fällt, zu trinken. 

    Die konkrete Behandlung ist abhängig von der Ausbreitung und dem Schweregrad der Erkrankung. Haben sich die Viren bereits stark ausgebreitet, ist im schlimmsten Fall ein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Der Patient erhält dort antivirale Wirkstoffe über eine Infusion.

     

    Welche Hausmittel helfen bei einer Stomatitis?

    Hilfreich bei Mundfäule sind verschiedene Hausmittel, die desinfizierend und entzündungshemmend wirken:

    • Kamille, Pfefferminze oder Salbei: ideal sind Spülungen mit kaltem Tee, die schmerzlindernd wirken
    • Lutschen von Eiswürfeln: dabei werden entzündeten Stellen in der Mundhöhle gekühlt
    • Kinder leiden sehr unter den Symptomen, daher sollten die kleinen Patienten während der Entzündung nur weiche und abgekühlte Nahrung zu sich nehmen. Eine gute Wahl ist kalter Pudding oder cremiger Joghurt. Unbedingt vermieden werden sollten scharfe und heiße Lebensmittel oder Obstsäfte, die mit der Säure für Schmerzen an den Bläschen sorgen können.

    ​​​​​​​Wichtig ist, bei anhaltenden Beschwerden unbedingt einen Arzt aufzusuchen.

    Welche Komplikationen sind bei Mundfäule denkbar?

    Grundsätzlich heilt eine Herpesinfektion in der Mundhöhle gut ab. Gefährlich ist eine weitere Ausbreitung der Herpesviren:

    • Gelangen die Viren aus der Mundhöhle in die Augen, löst das im schlimmsten Fall eine Entzündung der Hornhaut, eine Trübung oder sogar Sehstörungen und Erblinden aus.
    • Es besteht ein Risiko, dass die Viren im Gehirn eine Entzündung der Hirnhäute verursachen (Meningoencephalitis herpetica).
    • Denkbar ist eine Blutvergiftung, wenn die Herpesviren sich über andere Organe im Körper verteilen.

    In seltenen Fällen kommt es zu Aphthoid-Pospischill-Feyrter. Dabei handelt es sich um eine schwere Verlaufsform der Infektion, die sich auf die Gesichtshaut und die Genitalien des Patienten ausweitet. Zudem können sich Entzündungen an bereits geschädigten Hautstellen wie den Fingern oder Händen zeigen.

    Ein hohes Risiko besteht, wenn Neugeborene sich mit dem Herpesvirus infizieren. Da das Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist, wird die Infektion im schlimmsten Fall lebensbedrohlich. Eltern, die befürchten, ihr Kind könnte an Mundfäule leiden, sollten umgehend einen Arzt aufsuchen.

    Welche Möglichkeiten gibt es, Mundfäule vorzubeugen?

    Leidet eine Person in der Familie oder im näheren Umfeld unter Mundfäule, sind unbedingt verschiedene Hygienemaßnahmen einzuhalten:

    • Gründliches Händewaschen
    • Desinfektion von Türklinken, Wasserhähnen etc. mit denen eine infizierte Person in Kontakt war
    • Vermeidung von engem Körperkontakt, kein Küssen, Kuscheln, Umarmen
    • Gründliche Mundhygiene
    • Keine gemeinsame Verwendung von Besteck oder Gläsern
    • Herpesbläschen nicht aufkratzen
    • Nuckel oder Fläschchen nicht mit dem eigenen Speichel säubern
    Tipp bei Lippenherpes

    Leiden Erwachsene unter Lippenherpes, sollte bei der Betreuung eines Neugeborenen ein Mundschutz getragen werden, da hier ein besonders hohes Risiko für eine Ansteckung besteht.

    Auch wenn es akute Anzeichen für eine Mundschleimhautentzündung gibt, helfen verschiedene Tipps, einer Infektion vorzubeugen:

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    Fazit: Mundfäule bei Erstinfektion mit Herpesviren

    • Infizieren sich Babys oder Kleinkinder zum ersten Mal mit Herpesviren, können sie an Mundfäule erkranken.
    • Nahezu alle Menschen tragen die Viren in sich, die bei einem geschwächten Immunsystem eine erneute Entzündung auslösen können.
    • Die Herpes-Simplex-Viren sind hochansteckend, oftmals verläuft eine Infektion ohne erkennbare Beschwerden.
    • In der Regel heilen die schmerzhaften Aphthen in der Mundhöhle von selbst ab.
    • Vor allem bei Kindern oder immungeschwächten Menschen sollte bei einer Stomatitis ein Arzt aufgesucht werden.

    Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

    Fragen und Antworten zum Thema "Mundfäule (Stomatitis)"

    Hilfreich sind desinfizierende Mundspülungen, Sprays oder Gele, die für eine lokale Betäubung der Aphten sorgen. Hausmittel wie Kamille- oder Salbeitee können die Beschwerden ebenfalls lindern.

    Bei einer Mundschleimhautentzündung treten schmerzhafte Bläschen und Geschwüre in der Mundhöhle auf. Möglich sind hohes Fieber, ein starkes, allgemeines Krankheitsgefühl und Übelkeit oder Erbrechen.

    In der Regel hat der Patient die Infektion nach rund zwei Wochen überstanden. Die Herpesviren bleiben lebenslang im Körper und können erneute Entzündungen auslösen.

    Mundfäule wird durch Herpesviren verursacht, die nahezu jeder Erwachsene in sich trägt. Die Infektion erfolgt durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion.

    Üblicherweise stecken sich vor allem kleinere Kinder mit Mundfäule an. Für immungeschwächte Erwachsene besteht ebenfalls die Gefahr einer Ansteckung.

    Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung www.helmholtz-hzi.de
    WHO www.who.int 
    MOOCI: www.mooci.org 
    Netdoktor: www.netdoktor.de 
    Bundesamt für Gesundheit BAG: www.bag.admin.ch

    Alle abgerufen am 15.08.2023 

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