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26.01.2024 | 5:50

Mundschleimhautentzündung: Wichtiges zu Arten, Diagnose & Behandlung der Stomatitis

Gerötete und geschwollene Stellen im Mund sowie Schmerzen beim Essen und Trinken deuten auf eine Mundschleimhautentzündung hin. Welche Auslöser für die auch als Stomatitis bezeichnete Krankheit bekannt sind, welche Arten der Entzündung es gibt und wie Behandlung und Vorsorge aussehen, erfahren Sie im folgenden Artikel.

    Was ist eine Mundschleimhautentzündung?

    Die Mundschleimhaut dient als Schutzschicht an der Innenseite der Mundhöhle. Die Schleimhaut schützt vor dem Eindringen von Krankheitserregern und sorgt dafür, dass wir den Geschmack von Speisen wahrnehmen können.
    Normalerweise ist unsere Mundschleimhaut rosarot und von klarem Speichel benetzt. Zeigen sich Abweichungen, deutet das auf eine Erkrankung hin.
    Bei der Stomatitis handelt es sich um eine entzündliche Veränderung der Schleimhäute im Mund. Die Bezeichnung resultiert aus dem griechischen Wort „stoma“ für Mund und der Endung „itis“, ein medizinischer Begriff für Entzündung.
    Die Mundschleimhautentzündung kann als eigenständige Erkrankung oder Symptom einer anderen Krankheit auftreten. Denkbar ist die Stomatitis auch als Nebenwirkung bestimmter Medikamente.

    Welche Formen der Stomatitis gibt es?

    In der Medizin werden verschiedene Formen der Mundschleimhautentzündung nach dem Auslöser unterschieden:

    Form der Stomatitis Erscheinungsbild/Auslöser
    Stomatitis simplex Leichte Mundschleimhautentzündung, Begleiterscheinung von Atemwegsinfektionen
    Stomatitis ulcerosa Einhergehend mit tiefen Geschwüren, entsteht durch bakterielle Infektionen
    Stomatitis aphtosa Mit Aphten einhergehende Entzündung, Begriff wird auch für durch das Herpes-simplex-Virus verursachte Entzündungen verwendet
    Stomatitis candida Auslöser der Entzündung ist der Hefepilz Candida albicans, in der Mundhöhle bilden sich gelbe Flecken
    Stomatitis angularis Entzündung zeigt sich an den Mundwinkeln
    Stomatitis allergica Auslöser ist eine allergische Reaktion
    Ginigivostomatitis Entzündung dehnt sich bis zum Zahnfleisch aus
    Stomatitis herpetica Ausgelöst durch Herpes-simplex-Viren, betrifft vor allem Kleinkinder, die zum ersten Mal mit dem Herpes-simplex-virus Typ 1 in Kontakt kommen
    Stomatitis venata Wird durch direkten Kontakt mit Allergenen wie einem Antibiotikum ausgelöst
    Stomatitis medicamentosa Ausgelöst durch Medikamente
    Stomatitiis diphtherica Einhergehend mit einer Diphterie-Infektion, auch die Mandeln sind betroffen

    Gut zu wissen

    Umgangssprachlich wird im Zusammenhang mit der Mundschleimhautentzündung häufig der Begriff „Mundfäule“ verwendet. Bei der Mundfäule handelt es sich um eine spezifische Form der Mundschleimhautentzündung, die durch das Herpes-simplex-Virus Typ 1 verursacht wird. Während die Mundschleimhautentzündung alle Arten der Stomatitis meint, ist die Mundfäule also nur eine besondere Form der Erkrankung.

    Welche Ursachen für eine Mundschleimhautentzündung gibt es?

    Es gibt verschiedene Ursachen für eine Stomatitis. Der Mund und die Mundschleimhaut kommen mit einer Vielzahl von Erregern und Reizstoffen in Kontakt.

    Häufig sind Viren, Bakterien oder Pilze für Auslöser der Erkrankung:

    • Herpesviren (Herpes simplex-Virus1)
    • Epstein-Barr-Virus  (Pfeiffersches Drüsenfieber)
    • Varizella-zoster-Virus (Windpocken)
    • Hand-Fuß-Mund-Krankheit
    • Mundsoor (Hefepilze)
    • Masernvirus
    • Morbus-Behçet (chronische Entzündung der Blutgefäße)
    • Bakterielle Lungenentzündung
    • Diphterie

    Handelt es sich um eine nicht-infektiöse Stomatitis, sind folgende Ursachen denkbar:

    • Immunschwäche durch eine Chemotherapie oder Bestrahlung
    • Nährstoffmangel wie Eisen- oder Vitamin-C-Mangel
    • Mundtrockenheit (durch Flüssigkeitsmangel oder Hormonschwankungen oder bestimmte Medikamente wie Antidepressiva)
    • Mangelnde oder übertriebene Mundhygiene
    • Scharfe Gewürze
    • Alkohol
    • Nikotin
    • Zu heiße Getränke oder Speisen
    • Allergien
    • Schlecht sitzende Zahnspangen oder Prothesen
    • Bisswunden
    • Kontakt mit Giftstoffen wie Quecksilber, Blei oder Arsen

    Mundschleimhautentzündung durch allergische Reaktion:

    Möglicherweise reagieren Betroffene mit einer Entzündung der Mundschleimhaut auf bestimmte Nahrungsmittel, Inhaltsstoffe von Mundpflegeprodukten oder auch Medikamente. 

    Verschiedene Grunderkrankungen können die Mundschleimentzündung begünstigen:

    • Blutarmut, Blutgerinnungsstörungen oder Leukämie
    • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn)
    • Diabetes mellitus
    • Entzündlich-rheumatische Erkrankungen

    Welche Symptome sind typisch für eine Mundschleimhautentzündung?

    Die Stomatitis kann örtlich begrenzt nur an einigen Stellen in der Mundhöhle auftreten, aber auch den gesamten Mund und Rachen befallen. Unter Umständen ist auch das Zahnfleisch von der Infektion betroffen.

    Unsere Mundschleimhaut ist sehr empfindlich und eine Stomatitis kann äußerst schmerzhaft für Betroffene sein. Folgende Symptome können auftreten:

    • Rötungen
    • Schwellungen
    • Offene, entzündete Stellen (Aphten)
    • Geschwüre
    • Weißer oder gelblicher Belag auf der Schleimhaut
    • Schmerzen
    • Brennen
    • Kribbeln oder Taubheitsgefühl
    • Mundgeruch
    • Schleimhautblutungen
    • Starker Speichelfluss
    • Erhöhte Temperatur
    • Appetitverlust
    • Verlust des Geschmacksempfindens

    Wie wird eine Mundschleimhautentzündung diagnostiziert?

    Anhand der auftretenden Symptome bemerken Betroffene häufig selbst, dass sie unter einer Stomatitis leiden. Oftmals besteht ein Zusammenhang zwischen einer leichten Verletzung der Schleimhaut durch scharfkantiges Essen, sodass der Patient selbst die Ursache für die Beschwerden feststellen kann. Leichte Entzündungen verschwinden in der Regel innerhalb von einigen Tagen von selbst.

    Klingen die Beschwerden nicht ab, ist ein Arztbesuch zu empfehlen. Der Mediziner stellt die Diagnose auf Grundlage der Symptome, einer ausführlichen Anamnese und einer Laboranalyse.

    Wann sollte ich mit einer Mundschleimhautentzündung zum Arzt gehen?

    In einigen Fällen sollten Sie nicht abwarten, sondern direkt einen Arzt aufsuchen:

    • Bei weiteren Symptomen wie hohem Fieber, Schluckbeschwerden
    • Bei Kindern oder immungeschwächten Personen
    • Wenn die Schmerzen so stark sind, dass Sie keine Nahrung mehr aufnehmen können

    Ansprechpartner bei den Beschwerden ist in der Regel der Hausarzt, Sie können aber auch einen Hals-Nasen-Ohrenarzt oder den Zahnarzt um Rat fragen. Gerade wenn weitere Allgemeinsymptome auftreten, ist ein Allgemeinmediziner die richtige Wahl.

    Ist eine Mundschleimhautentzündung ansteckend?

    Sind Bakterien, Viren oder ein Hefepilz Ursache für die Stomatitis, ist die Erkrankung ansteckend. Insbesondere die auch als Mundfäule bezeichnete Infektion mit Herpes-simplex-Viren ist sehr ansteckend. Das Virus wird durch den Kontakt mit der Haut oder des Speichels übertragen. Eine Ansteckung ist also möglich, wenn eine gemeinsame Trinkflasche genutzt wird. Die Inkubationszeit bis zum Ausbruch der Entzündung beträgt zwischen einem und 26 Tagen.

    Wie wird eine Mundschleimhautentzündung behandelt?

    Viele Patienten möchten wegen der Schmerzen nichts mehr essen oder trinken, daher geht es bei der Stomatitis zunächst um die Linderung der Beschwerden:

    • Sprays, Lutschtabletten, Salben oder Mundspülungen und Tinkturen, die lokal betäubend und antiseptisch wirken
    • Rezeptfreie, schmerzlindernde Medikamente
    • Fiebersenkende Mittel, wenn die Infektion mit erhöhter Temperatur einhergeht

    Unter Umständen verschreibt der Arzt pilztötende Medikamente (Antimykotika), sofern ein Pilzbefall Ursache für die Erkrankung ist oder ein Antibiotikum, wenn es sich um eine bakterielle Infektion handelt. Leidet der Patient wegen einer allergischen Reaktion an der Stomatitis, setzt der Mediziner Antihistaminika ein. Bei stark entzündeten Aphten ist auch der Einsatz von Kortison denkbar.
    Eine Mundschleimhautentzündung, die auf eine Grunderkrankung zurückzuführen ist, bessert sich in der Regel durch die Behandlung der Grunderkrankung. Es reicht nicht aus, die Stomatitis zu therapieren, vielmehr verschwinden die Beschwerden erst, wenn auch die Grunderkrankung erfolgreich behandelt wird.

    Wie lange dauert es, bis die Stomatitis abheilt?

    Das Gewebe der Mundschleimhaut regeneriert sich schnell und es dauert etwa acht bis zehn Tage, bis die Schleimhaut sich erneuert hat. Kleine Verletzungen heilen daher innerhalb kurzer Zeit komplikationslos ab. Handelt es sich allerdings um eine bakterielle oder virale Infektion, kann es durchaus mehrere Wochen dauern, bis die Entzündung verheilt ist.

    Welche Hausmittel helfen bei einer Mundschleimhautentzündung?

    Bei einer Stomatitis haben sich verschiedene Heilpflanzen als unterstützende Therapie bewährt. Wenn Sie bereits vom Arzt Medikamente bekommen haben, sollten Sie die Einnahme der Hausmittel mit dem Mediziner absprechen.

    Mit verschiedenen Hausmitteln lassen sich die Beschwerden der Stomatitis lindern:

    • Spülungen mit Kamillen- oder Salbeitee wirken entzündungshemmend
    • Mundspülungen mit Thymian schützen vor einem Pilzbefall
    • Pfefferminze ist desinfizierend und wirkt erfrischend
    • Myrrhe hemmt die Entzündung
    • Melisse schützt die Mundschleimhaut und wirkt beruhigend
    • Eiswürfel oder gefrorene Ananasstücke im Mund zergehen lassen

    Idealerweise achten Sie darauf, die Mundschleimhaut nicht zusätzlich zu reizen. Darum empfiehlt sich der Verzicht auf Nikotin und Alkohol. Auch scharfe, saure oder salzige Speisen können die Beschwerden ebenso wie sehr harte Nahrungsmittel verschlimmern.

    Weitere Tipps bei einer Stomatitis:

    • Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken. Verwenden Sie dazu am besten einen Trinkhalm.
    • Pürieren Sie Ihr Essen oder bevorzugen weiche Speisen wie Kartoffeln, Pudding oder Suppe.
    • Vermeiden Sie eine zu harte Zahnbürste und reinigen in dieser Zeit die Zahnzwischenräume sehr vorsichtig.
    • Verwenden Sie keine zu scharfe Zahnpasta

    Wie kann ich einer Mundschleimhautentzündung vorbeugen?

    Das Risiko einer Infektion der Mundschleimhaut können Sie nicht komplett ausschließen, gerade wenn Viren, Pilze oder Bakterien die Erkrankung verursachen.

    Es gibt verschiedene vorbeugende Maßnahmen, die die Gefahr minimieren:

    • Ausreichend trinken, um einer Austrocknung der Mundschleimhaut vorzubeugen
    • Reizungen der Mundschleimhaut durch scharfkantiges Essen oder zu heiße Getränke vermeiden
    • Stark gewürzte Speisen vermeiden
    • Engen Kontakt zu erkrankten Personen vermeiden (Gläser oder Besteck nicht teilen, keine gemeinsame Verwendung von Lippenstiften oder ähnlichem, kein Austausch von Küssen)
    • Regelmäßige Zahnpflege
    • Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten zur täglichen Reinigung der Zahnzwischenräume
    • Regelmäßige Reinigung der Zunge
    • Professionelle Zahnreinigung (PZR) beim Zahnarzt ein oder zwei Mal jährlich

    Unser Tipp: eine private Zahnzusatzversicherung

    Die Kosten für die Prophylaxebehandlung beim Zahnarzt zahlen gesetzlich Versicherte aus eigener Tasche. Die private Zahnzusatzversicherung des Münchener Verein übernimmt abhängig von Ihrer Tarifwahl zweimal jährlich Kosten zwischen 150 und 250 € für die PZR. 

    Ein Vorteil ist, dass Sie sich nicht nur Kostenerstattungen für die Zahnreinigung, sondern weitere wertvolle Leistungen für Ihre Zahngesundheit sichern. 

    Wichtig ist zudem, auf ein starkes Immunsystem und eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu achten. Zusammen mit der Vermeidung von Stress, ausreichend Schlaf und regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft stärken Sie Ihre Abwehrkräfte und vermeiden Infektionen und Erkrankungen.

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    Fazit: Verschiedene Ursachen für Mundschleimhautentzündung möglich

    • Eine Stomatitis kann durch verschiedene Ursachen wie Bakterien, Pilze, Verletzungen, mechanische Reize oder bestimmte Krankheiten entstehen.
    • Schmerzhafte Schwellungen, Rötungen und Bläschen in der Mundhöhle können mit entzündungshemmenden Medikamenten gut behandelt werden.
    • In der Regel heilt die Erkrankung innerhalb weniger Tage von selbst ab.
    • Bei anhaltenden oder sehr starken Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

    Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

    Fragen und Antworten zum Thema "Mundschleimhautentzündung"

    Bei einer entzündeten Mundschleimhaut helfen entzündungshemmende Tees mit Kamille oder Salbei. Auch schmerzstillende Salben oder Tinkturen, die es rezeptfrei in der Apotheke gibt, lindern die Beschwerden.

    Es gibt verschiedene Ursachen für eine Stomatitis: Viren, Bakterien oder Pilze können zu einer Mundschleimhautentzündung führen. Auch zu scharfes Essen, Reizungen durch eine schlecht sitzende Zahnspange oder Prothesen können Infektionen verursachen.

    Leichte Entzündungen heilen innerhalb von wenigen Tagen von selbst ab. Stärkere Entzündungen sollten ärztlich behandelt werden. In diesen Fällen kann es einige Wochen dauern, bis die Infektion abgeklungen ist.

    Eine Stomatitis ist an Rötungen, Schwellungen oder Bläschen in der Mundhöhle zu erkennen. Der Betroffene spürt Schmerzen beim Essen und Trinken. Unter Umständen geht die Infektion mit erhöhter Temperatur einher.

    Tantum verde: www.tantum-verde.de
    Focus Gesundheit: www.focus-gesundheit.de
    Kamistad: www.kamistad.de

    Alle abgerufen am 13.12.2023 

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