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20.11.2024 | 3:20

Mundtrockenheit - Ursachen, Symptome und Behandlung

Jedem vierten Deutschen bleibt regelmäßig „die Spucke weg". Mundtrockenheit ist ein häufiges Problem, das entsteht, wenn die Speicheldrüsen zu wenig Speichel bilden. Dies kann auf Dauer die Mundgesundheit schädigen. Umso wichtiger ist eine frühzeitige Diagnostik und Behandlung. Erfahren sie hier, welche Ursachen ein trockener Mund haben kann, welche Anzeichen es gibt und was Sie und Ihr Zahnarzt dagegen tun.

    Was ist Mundtrockenheit?

    Mundtrockenheit entsteht, wenn die großen und kleinen Speicheldrüsen in der Mundschleimhaut nicht genügend Speichel produzieren. In der Folge ist der Speichelfluss verringert, und es kommt es zu einem Trockenheitsgefühl im Mund. Dieser Zustand wird in der medizinischen Fachsprache auch Xerostomie genannt. 

    Ein gesunder Mensch bildet normalerweise zwischen 0,5 und 1,5 Liter Speichel am Tag. Dieser besteht zu 99 Prozent aus Wasser. Im Rest sind zusätzliche Stoffe wie Elektrolyte (z. B. Natrium, Kalium, Kalzium, Hydrogencarbonat, Phosphate) und organische Bestandteile (z. B. Immunoglobuline, Proteine, Enzyme, Schleimstoffe) enthalten.

    Mundtrockenheit ist ein häufiges Problem. Schätzungen zufolge ist jeder vierte Deutsche betroffen – Frauen etwas häufiger als Männer, ältere Menschen öfter als jüngere.

    Aufgaben und Funktionen des Speichels: 

    • hält den Mundbereich feucht
    • löst Geschmackstoffe
    • hilft bei der (Vor-)Verdauung von Lebensmitteln
    • hemmt die Ausbreitung von Bakterien
    • schützt die Mundschleimhaut
    • reinigt die Zähne und neutralisiert Säuren
    • festigt den Zahnschmelz

    Welche Ursachen hat Mundtrockenheit?

    Zahlreiche Faktoren können Mundtrockenheit begünstigen. Diese können sowohl einzeln als auch in Kombination auftreten und so das Problem verstärken. Die wohl häufigste Ursache ist Flüssigkeitsmangel. Zudem ist Mundtrockenheit eine häufige Nebenwirkung von Medikamenten

    Nachfolgend einige mögliche Ursachen im Überblick:

    • Stress und Aufregung 
    • geringe Trinkmenge, vermehrtes Schwitzen, Durchfall oder Erbrechen
    • Mundatmung und Schnarchen durch Erkältungen oder verengte Luftwege
    • Nikotin- und übermäßiger Koffein- und Alkoholkonsum
    • Einnahme von Medikamenten wie Antihistaminika, Antidepressiva, Präparate gegen Bluthochdruck, Entwässerungs- und Schmerzmittel
    • Erkrankungen wie Diabetes, Schlaganfall, Pilzinfektionen, Alzheimer, Parkinson und Autoimmunerkrankungen (Sjögren-Syndrom) sowie Speicheldrüsentumore
    • Strahlen- und Chemotherapie – insbesondere bei Krebs im Kopf- und Halsbereich
    • hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren
    • zunehmendes Alter (oft in Kombination mit Medikamenteneinnahme und geringer Flüssigkeitszufuhr)
    • trockene und/oder staubige Umgebungsluft

    Warum tritt trockener Mund in der Nacht auf?

    Oftmals verspüren Betroffene vor allem nachts oder morgens nach dem Aufwachen ein trockenes Gefühl im Mund und eine heisere Stimme. Der Grund hierfür ist so simpel wie einleuchtend: Im Schlaf nimmt die Speichelproduktion und damit der Speichelfluss natürlicherweise ab. 

    Zusätzlich wird das Problem verstärkt durch 

    • Mundatmung
    • Schnarchen
    • Stress und Aufregung am Abend
    • Einnahme bestimmter Medikamente sowie
    • nächtlichen Alkohol- oder Tabakkonsum

    Tipp

    Auch scharf gewürzte oder sehr süße Speisen am Abend können die Schleimhaut austrocknen und zu einem trockenen Mund in der Nacht führen. Falls dies bei Ihnen der Fall ist, sollten Sie abends auf den Verzehr entsprechender Lebensmittel besser verzichten.

    Durch welche Symptome zeigt sich Mundtrockenheit?

    Mundtrockenheit mit einer trockenen Schleimhaut macht sich in erster Linie durch ein trockenes oder klebriges Gefühl im Mund bemerkbar. Der Speichel ist zähflüssig oder dick. Auch eine trockene und belegte Zunge kann ein Symptom dafür sein, dass die Speicheldrüsen in der Mundhöhle nicht genügend Speichel produzieren.

    Darüber hinaus können folgende Anzeichen und Beschwerden auftreten:  

    • häufiger Durst
    • Schwierigkeiten beim Kauen, Schlucken oder Sprechen
    • trockene und rissige Lippen
    • Mundgeruch (Halitosis)
    • Karies
    • Zahnfleischentzündungen
    • unangenehmes Gefühl beim Tragen einer Zahnprothese

    Wie wird Mundtrockenheit behandelt?

    Eine starke Mundtrockenheit, die länger anhält, sollten Sie stets von Ihrem Hausarzt, HNO-Arzt oder Zahnarzt abklären lassen. Unbehandelt kann sie  verschiedene negative Folgen für die Mundgesundheit haben. Die fehlende Speichelmenge kann das Kariesrisiko sowie die Anfälligkeit für Zahnfleischerkrankungen und Mundschleimhautentzündungen erhöhen. Außerdem kann es zu Schwierigkeiten beim Schlucken und Sprechen kommen.

    Umso wichtiger ist es, eine Xerostomie rechtzeitig behandeln zu lassen. Die Behandlung hängt von der jeweiligen Ursache ab:

    • Trinken Sie ausreichend, um den Mund feucht zu halten. Günstig sind Wasser und Kräutertees. Vermeiden Sie dagegen koffeinhaltige und alkoholische Getränke.
    • Kauen Sie zuckerfreien Kaugummi oder lutschen Sie zuckerfreie Bonbons. Beides regt die Speichelproduktion an.
    • Achten Sie auf eine gute Mundhygiene, um Entzündungen vorzubeugen. 
    • Verwenden Sie eine Zahnpasta ohne Alkohol oder eine Feuchtigkeits- Zahnpasta für trockenen Mund.
    • Lassen Sie zugrunde liegende Erkrankungen rechtzeitig behandeln.
    • Falls Mundtrockenheit als Nebenwirkung von Medikamenten auftritt, sollten Sie mit Ihrem Arzt über mögliche Alternativen sprechen.
    • In manchen Fällen können auch spezielle Wirkstoffe die Speichelproduktion anregen.
    • Bevorzugen Sie wasserreiche Lebensmittel, um den Mund feucht zu halten. Vermeiden Sie salzige oder scharfe Speisen.
    • Verwenden Sie Speichel-Ersatzmittel oder Produkte mit künstlichem Speichel. Diese sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Auch Mundsprays können hilfreich sein.
    • Stellen Sie bei trockener Luft in Innenräumen einen Luftbefeuchter auf, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

    Fazit: Ein trockener Mund und seine Folgen sollten nicht unterschätzt werden

    Mundtrockenheit ist ein häufiges Problem und kann verschiedene Ursachen haben. Unbehandelt kann das Risiko für Karies und  Zahnfleischerkrankungen steigen, weil die schützende Funktion des Speichels wegfällt. Eine starke und länger anhaltende Xerostomie sollten immer ärztlich abgeklärt und die Ursachen behandelt werden. Es gibt zahlreiche einfache Maßnahmen und Hausmittel, die gegen einen trockenen Mund helfen können. Diese ersetzen jedoch eine zahnärztliche Kontrolle, Diagnostik und Behandlung nicht. Dadurch entstehen für den Patienten zum Teil hohe Kosten, die durch eine private zusätzliche Absicherung abgefangen werden können.

    Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

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