Weisheitszahn-OP: Tipps, Ablauf, Dauer & Kosten
Die Weisheitszahnentfernung ist ein häufiger oralchirurgischer Eingriff, der notwendig sein kann, wenn Weisheitszähne Probleme bereiten. Trotz ihres vielversprechenden Namens: Weisheitszähne können uns allerlei Probleme bereiten. Sie lassen sich schlecht putzen, drücken auf die Nachbarzähne oder verursachen Entzündungen. Wann sollten Sie sich Ihre Weisheitszähne entfernen lassen, wann nicht, wie schmerzhaft ist das und wie lange dauert eine Weisheitszahn-OP – und wie viel kostet es?
- Weisheitszähne wachsen oftmals untypisch, liegen schräg im Kiefer oder behindern andere Zähne.
- Das kann zahnmedizinische Probleme auslösen: Karies, Druck, Schmerzen, Entzündungen.
- Ob ein Weisheitszahn bleiben kann, behandelt oder gezogen werden muss, sollte der Zahnarzt entscheiden.
Text fachlich geprüft von Dr. Dr. Sidney Junghans, AllDent Zahnzentrum Augsburg
Was sind Weisheitszähne - wann sind sie gefährlich?
Unser Gebiss besteht aus Schneide-, Eck- und Backenzähnen (Molaren). Der im hintersten Teil des Kiefers sitzende Molar ist der „Weisheitszahn“. Er heißt so, weil wir ihn üblicherweise erst mit 16 bis 25 Jahren bekommen und ab diesem Zeitpunkt angeblich ein „weises“ Alter erreicht haben.
Die meisten Menschen haben vier sichtbare Weisheitszähne, manche aber auch drei, zwei, einen oder sogar keinen. Das liegt daran, dass dieser besondere Zahn oft im Kiefer verbleibt und nicht in die Mundhöhle hindurch bricht. Bleiben die Weisheitszähne teilweise im Kiefer („teilretiniert“) oder vollständig („retiniert“), kann das zahlreiche Probleme auslösen: Der Zahn kann schräg aus dem Kiefer herauswachsen, zur Gebissmitte hin kippen und schmerzhaft auf den benachbarten Zahn drücken. Im Extremfall könnte dies dazu führen, dass der Weisheitszahn die Wurzel des Nachbarzahns stark schädigt.
Eine weitere Komplikation entsteht, wenn ein Weisheitszahn nur aus einer Kieferhälfte herauswächst. Denn dann fehlt ihm der Druck durch seinen Gegenspieler im Unter- oder Oberkiefer. Die Folge: Dieser Zahn wächst stärker in die Höhe, bisweilen sogar bis über die übrige Kaufläche hinaus. Das wiederum stört die natürliche Balance des menschlichen Gebisses und kann chronische Schmerzen hervorrufen.
Doch auch wenn der Weisheitszahn geplant und gerade durchbricht, ist nicht immer alles in Ordnung. Er lässt sich wegen seiner Lage im Kiefer nur schlecht mit Zahnbürste oder Zahnseide reinigen, und an seinen Rändern lagern sich häufig bakterielle Beläge ab. Manchmal bildet sich über dem wachsenden Zahn sogar eine Schleimhaut-Tasche, die sich mit Speiseresten füllt und entzündet.
Gut zu wissen
Der Mensch braucht eigentlich gar keine Weisheitszähne mehr – anders als unsere Vorfahren. Ihnen halfen die Weisheitszähne beim Zerkleinern von rohem Fleisch und harten Wurzeln. Unser heutiges Gebiss hat sich vielfach so weit zurückgebildet, dass kaum noch Platz für Weisheitszähne vorhanden ist.
Wann sollten Weisheitszähne entfernt werden?
Weisheitszähne sollten entfernt werden, wenn sie Probleme verursachen oder wenn es Anzeichen dafür gibt, dass sie in Zukunft Probleme bereiten könnten. Dazu gehören:
- Schmerzen
- Platzmangel
- Teilweiser Durchbruch
- Infektionen
- Karies
- Schäden an benachbarten Zähnen
Es ist wichtig, dass Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen, wenn Sie Beschwerden haben oder wenn Sie sich Sorgen um Ihre Weisheitszähne machen. Der Zahnarzt kann dann entscheiden, ob eine Entfernung bzw. Weisheitszahn-OP notwendig ist.
Die Risiken einer Weisheitszahn-OP
Die Entfernung des Weisheitszahns selbst ist schmerzfrei. Eine gut geplante Weisheitszahn-OP hilft, die Heilung zu beschleunigen und das Risiko von Infektionen zu minimieren. Die Patienten können entscheiden, ob sie sich lokal betäuben lassen oder eine Vollnarkose bevorzugen. Hierbei sollten sie jedoch den Rat ihres Zahnarztes befolgen. Auch wenn nach der Operation die Wunde schmerzt, das untere Gesicht etwas anschwillt („dicke Backen“) oder sich blaue Flecken bilden: Gegen diese Nachwirkungen helfen Schonung, Kühlung und – wenn nötig – leichte Schmerzmittel. All diese Folgeerscheinungen lassen meist schon nach ein paar Tagen deutlich nach. Wie lange dauert die Operation und die anschließende Genesung? Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, aber in der Regel dauert eine Weisheitszahn OP zwischen 20 und 60 Minuten und die Heilungsphase einige Tage bis Wochen.
Jeder operative Eingriff kann unerwünschte Folgen haben. Das gilt auch für die Entfernung von Weisheitszähnen. Die möglichen Komplikationen – Schwellungen, Schmerzen, Nachblutungen, Entzündungen – lassen sich jedoch minimieren, wenn sich die Patienten gründlich auf die Operation vorbereiten und auch die vom Zahnarzt empfohlene Nachsorge gewissenhaft durchführen. Die Weisheitszahn Entfernung erfordert eine sorgfältige Nachsorge, um die Heilung zu fördern und Komplikationen zu vermeiden.
Die folgenden Komplikationen können auftreten und bisweilen den Heilungsverlauf verzögern:
1. Entzündung
Bakterien können in die Wunde eindringen und eine Infektion auslösen. Die Wundränder röten sich, schwellen an und schmerzen. In schwereren Fällen kann Fieber auftreten. Besonders häufig kommt es zu einer speziellen Form der Entzündung, dem „trockenen Zahnfach“ (Alveolitis sicca). Dabei löst sich der schützende Blutpfropf in der Wunde, wodurch der freiliegende Knochen starke Schmerzen verursacht. Bei starken Entzündungen oder Alveolitis hilft der Zahnarzt mit einer erneuten Wundbehandlung und entzündungshemmenden Medikamenten.
2. Schwellung und Hämatome
Nach der OP tritt oft eine typische „dicke Backe“ auf. Diese Schwellung ist harmlos und klingt meist innerhalb weniger Tage ab. Gelegentlich bilden sich blaue Flecken (Hämatome) durch verletzte Blutgefäße. Schonung, Kühlung und das Hochlagern des Kopfes sind die besten Maßnahmen gegen Schwellungen. Arnica-Präparate oder sanfte Lymphdrainagen können den Heilungsverlauf unterstützen.
3. Nachblutungen
Leichte Blutungen direkt nach der OP sind normal. Sollte die Blutung jedoch länger als zwei Stunden anhalten oder stärker werden, empfiehlt sich ein erneuter Zahnarztbesuch. Das Aufbeißen auf ein sauberes Stofftaschentuch kann helfen, den Blutfluss zu stoppen. Wichtig: Blutverdünnende Medikamente wie Aspirin sollten vor und nach der OP nur in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.
4. Schädigung der benachbarten Zähne
Es passiert äußerst selten, dass durch die Weisheitszahn-OP andere Zähne verletzt werden. Im Gegenteil: Die Entfernung der Problem-Zähne hilft dabei, die übrigen Zähne langfristig zu schützen.
5. Verletzung von Nerven
Auch diese Komplikation ist sehr unwahrscheinlich. Die moderne Operations- und Röntgentechnik ermöglicht es dem Zahnarzt, eine Schädigung der beiden nahe der unteren Weisheitszähne verlaufenden Nerven zu vermeiden.
6. Bruch des Kiefers
Während des Eingriffs ist es so gut wie ausgeschlossen, dass der Kieferknochen derart stark beschädigt wird. Es ist jedoch möglich, dass der durch die Operation geschwächte Kiefer noch Wochen später durch starke Schläge oder Stöße brechen kann. Dentalexperten raten daher, bis zu drei Monate nach dem Eingriff nur sehr vorsichtig Sport zu treiben.
Das Risiko von Schmerzen und Komplikationen ist umso höher, je mehr Weisheitszähne Sie sich auf einen Schlag entfernen lassen. Die meisten Zahnärzte empfehlen die Zwei-Schritte-Methode: Sie behandelm zuerst die beiden rechten Weisheitszähne, dann nach einigen Wochen die beiden linken. Es ist aber auch möglich, dass alle vier Weisheitszähne während einer Operation entfernt werden. Das bedeutet jedoch mehr Wunden, mehr Schwellungen und auch mehr Einschränkungen beim Essen und Trinken.
7. Trockenes Zahnfach (Alveolitis sicca)
Eine häufige Komplikation ist das trockene Zahnfach, das entsteht, wenn der Blutpfropf in der Wunde fehlt oder sich zu früh löst. Dies führt zu intensiven Schmerzen und erfordert eine Nachbehandlung durch den Zahnarzt.
8. Langfristige Beschwerden
In seltenen Fällen können chronische Schmerzen oder Narbenbildung auftreten, insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder einer unzureichenden Wundheilung.
Die Weisheitszahn-OP ist ein Routine-Eingriff.
Weisheitszähne können in unproblematischen Fällen einfach gezogen werden. Wenn sie allerdings zu wenig Platz im Kieferknochen haben, daher nicht richtig durchbrechen, gekippt oder verdreht wachsen, verursachen sie Beschwerden und müssen operativ entfernt werden. Keine Angst, das ist eine der häufigsten oralchirurgischen Maßnahmen!
Die Vorbereitung bei einer Weisheitszahnentfernung
- Kühlpacks vorbereiten
- Begleitperson oder Taxi organisieren
- Genesungszeit einplanen
Wer gut plant, hat beinahe schon die halbe Operation überstanden. Sie sollten erstens zu Hause rechtzeitig und ausreichend Kühlpacks bereitlegen. Zweitens sollten Sie jemanden bitten, Sie nach der Behandlung abzuholen oder ein Taxi zu bestellen, da sie wegen der Betäubung nicht Auto, Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen dürfen. Und sie sollten, drittens, genügend Zeit für Ihre Genesung einkalkulieren: Drei bis sieben Tage nach der Operation sind schwere körperliche Arbeiten oder Sport verboten.
Der Ablauf einer Weisheitszahn-Operation
Wie umfangreich die Behandlung ausfällt, hängt von Ihrer individuellen Situation ab: Wollen Sie alle Zähne auf einen Schlag entfernen lassen oder nur zwei? Sind die Weisheitszähne schon vollständig aus dem Kiefer herausgewachsen oder sind sie noch (teilweise) im Kieferknochen eingeschlossen? Genügt eine lokale Betäubung oder brauchen Sie eine Vollnarkose? Bereits durchgebrochene Weisheitszähne können oftmals wie normale Zähne lediglich mit einer Zange gezogen werden.
Es ist empfehlenswert, eine Vorbesprechung mit dem behandelnden Zahnarzt zu vereinbaren, in der Sie Ihre Fragen abklären können.
Bei einem noch im Kiefer liegenden Weisheitszahn beginnt die eigentliche Operation nach der Betäubung, indem der Zahnarzt das Zahnfleisch mit einem kleinen Skalpell öffnet und zur Seite klappt. Danach schafft er mit einer chirurgischen Mini-Fräse einen Zugang zum Weisheitszahn, kühlt das umliegende Gewebe und enthüllt die Zahnkrone. Nun zerteilt der Operateur vorsichtig den Zahn, entfernt die einzelnen Stücke und sterilisiert die Wunde. Zum Schluss klappt er die geöffneten Zahnfleischränder wieder zusammen und vernäht sie.
Moderne Verfahren zur Weisheitszahnentfernung
Die Entfernung von Weisheitszähnen hat sich durch moderne Technologien und Verfahren erheblich weiterentwickelt. Diese Methoden zielen darauf ab, Eingriffe schonender, sicherer und komfortabler für die Patienten zu gestalten:
- Piezochirurgie: Verwendung von Ultraschallwellen für präzises Durchtrennen von Knochengewebe. Schonung des umliegenden Gewebes, wodurch postoperative Beschwerden reduziert werden.
- Lasertherapie: Exakte Schnittführung mit minimalen Blutungen. Verringerung von Schmerzen und Schwellungen dank antibakterieller Wirkung.
- Minimalinvasive Techniken: Einsatz kleinerer Zugänge und spezieller Instrumente zur Schonung des Gewebes. Kürzere Heilungszeit und weniger postoperative Komplikationen.
- 3D-Bildgebung und digitale Volumentomographie (DVT): Präzise Planung des Eingriffs durch dreidimensionale Darstellung der Weisheitszähne und umliegender Strukturen. Erhöhte Sicherheit und Effizienz während der Operation.
- Moderne Anästhesieverfahren: Lachgassedierung oder Vollnarkose zur Reduzierung von Angst und Stress bei Patienten. Optimierter Komfort während des Eingriffs. Diese Verfahren ermöglichen eine individuell angepasste Behandlung und tragen dazu bei, den Eingriff so angenehm wie möglich zu gestalten, mit kürzerer Erholungszeit und weniger Risiken.
Was passiert nach der operativen Entfernung eines Weisheitszahns?
Im Normalfall verheilt die Wunde innerhalb von etwa sieben Tagen. Wie schnell dieser Prozess abläuft, hängt insbesondere von der Schwere der Operation und dem nachträglichen Verhalten des Patienten ab.
Um die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation möglichst gering zu halten, sollte Ihr Zahnarzt Sie bis zu sieben Tage krankschreiben – bei Bedarf auch länger. Außerdem sollten Sie unbedingt zu einer Nachkontrolle gehen. Im Idealfall verbinden Sie diesen Termin mit der Überprüfung der Wundnähte. Die Wunde im Kiefer ist üblicherweise nach sieben Tagen so gut verheilt, dass der Zahnarzt die Fäden ziehen kann. Nach der Weisheitszahn-OP sollten Sie sich schonen und auf die Empfehlungen Ihres Zahnarztes achten, um Komplikationen zu vermeiden.
Heilung nach einer Weisheitszahn-OP
Die Heilung nach einer Weisheitszahn-OP verläuft in mehreren Phasen und hängt stark von der Schwere des Eingriffs sowie der individuellen Regenerationsfähigkeit ab. Einige Besonderheiten der Heilung sind:
Bildung eines Blutkoagels (Blutpfropfen): Nach der Entfernung eines Weisheitszahns bildet sich im leeren Zahnfach ein Blutkoagel, das die Basis für die Knochenheilung bildet. Dieser natürliche "Schutzfilm" verhindert Infektionen und unterstützt die Regeneration des Kieferknochens.
Weicher Knochen (Vorknochen): Innerhalb von etwa drei Monaten entwickelt sich aus dem Blutkoagel weicher Knochen, der im Laufe der nächsten 12 Monate immer stabiler wird.
Sterilisation des OP-Bereichs: Der Einsatz moderner Technologien wie eines Softlasers kann den Heilungsprozess unterstützen, indem der OP-Bereich vor und nach der OP sterilisiert wird. Dies minimiert die Gefahr von Infektionen und fördert die Wundheilung.
Heilungsfördernde Maßnahmen: Regelmäßiges Kühlen, Vermeidung von Rauchen und Alkohol sowie eine angepasste Ernährung beschleunigen die Heilung. Ebenso sind Nachkontrollen und das rechtzeitige Entfernen der Fäden essenziell.
Dauer der Heilung: Während die Schwellung oft nach wenigen Tagen abklingt, benötigt die vollständige Regeneration des Knochens mehrere Monate. Eine sorgfältige Nachsorge ist entscheidend, um langfristige Komplikationen zu vermeiden.
Wie lange habe ich Schmerzen nach einer Weisheitszahn-Op?
Bei der Entfernung eines Weisheitszahns handelt es sich um einen größeren Eingriff. Lässt die Wirkung der Narkose nach, verspüren Patienten zunächst Schmerzen. Bei den meisten Betroffenen dauert es etwa sieben Tage, bis die Schmerzen nachlassen, verläuft die Heilung ohne Komplikationen, sind Patienten spätestens nach 14 Tagen nach der Weisheitszahn-OP schmerzfrei.
Die besten Tipps für die Zeit nach der Weisheitszahn-OP
Kühlung, Sport, Essen, Trinken, Zahnpflege: So sorgen Sie selbst dafür, dass Ihre Behandlung möglichst schmerz- und komplikationsfrei verläuft:
1. Richtig kühlen
Wer möglichst frühzeitig nach der Weisheitszahn-OP die Wunde kühl hält, verringert die auftretenden Schwellungen. Die sinnvollsten Kühlungsmittel sind kalte Tücher oder Cool Packs aus der Apotheke. Wichtig: Diese meist eiskalten Packungen sollten Sie niemals direkt aus dem Kühlschrank auf Ihrer Haut platzieren, sondern unbedingt ein dünnes Tuch unterlegen. Wer das nicht tut, riskiert durch die aggressive Kälte Haut-Verbrennungen.
2. Wärme vermeiden
Nicht nur heiße Speisen und Getränke, sondern auch Sauna, Sonnenbad und Solarium sind Gift für Ihre frisch operierte Wunde. All das können Sie auf die Zeit Ihrer vollständigen Genesung verschieben (ca. sechs Wochen).
3. Auf Sport verzichten
Mindestens eine Woche lang sollten Sie nach dem operativen Eingriff auf körperliche Betätigung und Sport verzichten. Der Grund: Sportliche Aktivitäten verstärken die Durchblutung Ihres Körpers – und erhöhen so das Risiko, dass die Kieferwunde nachblutet und die Wundnähte wieder aufreißen.
4. Auf Essen und Trinken achten
Absolut tabu sind Alkohol und Tabak. Zahnärzte empfehlen nach der Operation bevorzugt weiche, kalte oder lauwarme Nahrung. Wer zu heiß isst oder trinkt, gefährdet die Wundheilung. Das gilt auch für harte und krümelige Speisen, wie z.B. Müsli oder Nüsse. Milchsäurebakterien können Infektionen verursachen. Daher sollte man ein paar Tage auf Milch, Joghurt und Käse verzichten.
Förderlich für eine rasche Genesung sind hingegen nach Meinung der Experten: (zartes) Fleisch, (weichgekochtes) Gemüse, Kartoffeln, Kartoffelpüree, Suppen, Pfannkuchen, Apfelmus, Haferbrei und Pudding (ohne Milch). Sehr nahrhaft und leicht zu schlucken sind nach ein bis zwei Tagen auch Eier: weichgekocht oder als Rührei, ruhig etwas flüssiger als gewöhnlich.
5. Zähne pflegen
Nach der Entfernung der Weisheitszähne sollten Sie die übrigen Zähne ca. 24 Stunden später wieder reinigen. Die Faustformel: Soviel Zahnpflege, wie es Ihnen die Schmerzen und die eingeschränkte Bewegungsfreiheit des Kiefers ermöglichen. Sie dürfen alle Bereiche im Mund putzen, die Sie problemlos mit der Zahnbürste erreichen. Ausnahme: Die Wunde und ihre unmittelbare Umgebung. Hilfreich und reinigend ist es auch, den Mund sanft auszuspülen – entweder mit kühlem Wasser oder einer Mischung aus Wasser und etwas Chlorhexidin. Am Anfang genügt es, den Kopf beim Spülen leicht hin- und herzubewegen.
Angst vor der Weisheitszahn-Operation
Trotz modernster Operationstechnik und bestens ausgebildeter Zahnärzte ängstigen sich viele Patienten noch immer so sehr vor einer Weisheitszahn-OP, dass sie für diesen Eingriff eine Vollnarkose wünschen. Diese starke Betäubung ist aber nur dann sinnvoll, wenn sie auch unbedingt medizinisch erforderlich ist. Denn eine Vollnarkose bedeutet für den menschlichen Körper stets eine enorme Belastung – auch noch längere Zeit nach der Operation. Demgegenüber lässt sich eine örtliche Betäubung heutzutage so zielgenau dosieren, dass die Patienten während des Eingriffs ebenso wenig spüren wie bei einer Vollnarkose, nachher aber viel schneller wieder körperlich einsatzfähig und geistig wach sind.
Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeberartikel „Zahnarztphobie - die Angst vorm Zahnarzt überwinden“.
Dauer einer Weisheitszahn-OP
Die Dauer einer Weisheitszahn-OP kann je nach Komplexität des Eingriffs und der Erfahrung des Zahnarztes variieren. In der Regel dauert die Entfernung eines einzelnen Weisheitszahns zwischen 20 und 60 Minuten. Bei komplexeren Fällen, wie beispielsweise bei retinierten oder teilretinierten Weisheitszähnen, kann der Eingriff entsprechend länger dauern. Es ist wichtig, dass Sie vor der Operation mit Ihrem Zahnarzt sprechen, um eine genaue Vorstellung von der Dauer des Eingriffs zu erhalten. Eine gründliche Vorbesprechung hilft, den Ablauf der Weisheitszahn-OP besser zu verstehen und sich mental darauf vorzubereiten.
Weisheitszähne bei Kindern und Jugendlichen
Weisheitszähne sind ein häufiges Thema in der Zahnmedizin, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Es ist wichtig, dass Eltern und Jugendliche wissen, wie sie ihre Weisheitszähne pflegen und welche möglichen Probleme sie vermeiden können.
Weisheitszähne brechen normalerweise zwischen dem 16. und 25. Lebensjahr durch. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass Kinder und Jugendliche regelmäßig den Zahnarzt aufsuchen, um ihre Weisheitszähne kontrollieren zu lassen. Der Zahnarzt kann frühzeitig feststellen, ob genügend Platz im Kiefer vorhanden ist oder ob die Zähne schräg wachsen und Probleme verursachen könnten.
Eine gute Mundhygiene ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. Kinder und Jugendliche sollten ihre Weisheitszähne gründlich putzen und Zahnseide verwenden, um bakterielle Beläge zu entfernen. Eine gesunde Ernährung unterstützt zudem die Zahngesundheit und hält das Zahnfleisch gesund.
Eltern sollten darauf achten, ob ihre Kinder Schmerzen oder Schwellungen im Bereich der Weisheitszähne haben. Wenn solche Symptome auftreten, ist es ratsam, sofort einen Zahnarzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Behandlung kann verhindern, dass sich die Probleme verschlimmern und eine Weisheitszahn-OP notwendig wird.
Ernährung nach der Weisheitszahn-OP
Nach einer Weisheitszahn-OP ist es entscheidend, eine ausgewogene Ernährung zu pflegen, um den Heilungsprozess zu unterstützen. In den ersten Tagen nach dem Eingriff sollten Sie weiche, leicht verdauliche Nahrungsmittel wie Suppen, Eintöpfe, Joghurt und weiches Obst bevorzugen. Vermeiden Sie harte, feste oder krümelige Nahrungsmittel, die die Wunde reizen könnten. Auch scharfe und sehr heiße Speisen sollten gemieden werden, um die Heilung nicht zu beeinträchtigen. Es ist wichtig, viel Flüssigkeit zu trinken, um den Körper zu hydratisieren, jedoch sollten Sie auf Alkohol und Koffein verzichten, da diese die Blutgerinnung beeinträchtigen können. Eine angepasste Ernährung fördert eine schnelle und komplikationsfreie Genesung nach der Weisheitszahn-OP.
Kostenübernahme bei einer Weisheitszahn-OP
Wenn Sie sich zu einer Entfernung der Weisheitszähne entschließen oder Ihr Zahnarzt Ihnen dazu rät: Die Kosten der Operation und einer lokalen Betäubung übernehmen die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen. Das gilt jedoch nicht für eine Vollnarkose – hier zahlt die gesetzliche Kasse nur, wenn diese Form der Betäubung ausdrücklich medizinisch notwendig ist. Auch die immer beliebter werdende zusätzliche Ruhigstellung mit Lachgas ist eine reine Privatleistung. Die Kosten von ca. 60 bis 80 Euro werden von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht getragen.
Mit einer Zahnzusatzversicherung des Münchener Verein werden die Kosten beim Zahnarzt für Lachgas übernommen.
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Fazit - Weisheitszahn-OP: Tipps, Ablauf, Dauer und Kosten
Wer ständig Probleme mit den Weisheitszähnen hat, sollte sie von einem Dentalspezialisten entfernen lassen. Diese Operation ist meist ein Routineeingriff. Patienten sollten sich aber gut vorbereiten, ausreichend Zeit für Ihre Genesung einplanen, körperliche Anstrengungen vermeiden und sich schonend ernähren. Das verkürzt die Zeit der Wundheilung erheblich. Insgesamt ist die Weisheitszahn-OP ein häufiger und sicherer Eingriff, der notwendig ist, um Zahnschäden und gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Eine rechtzeitige Planung und Nachsorge minimiert das Risiko von Komplikationen.
Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.
Fragen und Antworten zum Thema "Weisheitszahn-Operation"
In den meisten Fällen werden die Fäden der Kieferwunde nach sieben Tagen entfernt. Der genaue Zeitpunkt richtet sich danach, wie groß die Wunde ist und ob übermäßig viele Nachblutungen oder gar Entzündungen aufgetreten sind.
Zahnärzte raten hier zu den Klassikern Ibuprofen und Paracetamol. Sie lindern die mit der Entfernung eines Weisheitszahns verbundenen Schmerzen und Entzündungen. Patienten sollten auf keinen Fall Aspirin nehmen, da der Wirkstoff Acetylsalicylsäure blutverdünnend wirkt und das Risiko von Nachblutungen erhöht. Ein Antibiotikum verschreibt der Zahnarzt nur bei Komplikationen oder extrem umfangreichen Eingriffen.
Das farb- und geruchlose Gas beruhigt die Patienten und lindert ihre Angst. Die Patienten sind bei vollem Bewusstsein, fühlen sich aber gelöst und locker. Das Lachgas wird mit Sauerstoff verdünnt und meist in einer Kombination mit einer lokalen Betäubung eingesetzt.
In den meisten Fällen genügt eine lokale Betäubung. Ganz gleich, ob einer oder mehrere Zähne gezogen werden. Bei aufwändigen Eingriffen und in medizinisch notwendigen Fällen kann der Zahnarzt aber auch eine Vollnarkose empfehlen.
Jeder Zahnarzt mit chirurgischer Erfahrung kann einen Weisheitszahn ziehen – vorausgesetzt: Der Problemzahn hat gerade Wurzeln, steht nicht schief und ist vollständig durchgebrochen. Wenn der Weisheitszahn aber über stark verästelten Wurzeln verfügt oder noch fast vollständig vom Kieferknochen umschlossen ist, sollte man erfahrene Kiefer- bzw. Oralchirurgen aufsuchen.
MKG Plus: www.mkgplus.de
Apotheken Umschau: www.apotheken-umschau.de
Dentalplus: www.weisheitszaehne.de
ZPK Herne: www.zpk-herne.de
Dentalplus: www.weisheitszaehne.de
Bayerische LandesZahnärzte Kammer: www.zahn.de
Apotheken Umschau: www.apotheken-umschau.de
Primo Medico: www.primomedico.com
Dr. Gumbert GmbH: www.dr-gumpert.de
Mamisch Dental Health AG: www.zahnersatzsparen.de
Weisheitszahn-OP.net: www.weisheitszahn-op.net
Zahnboutique: www.zahnboutique.ch
Alle abgerufen am 10.02.2021.
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