Woher kommen die Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung?
Eine Wurzelkanalbehandlung ist bei einem entzündeten oder abgestorbenen Zahnnerv oder einer entzündeten Zahnwurzel erforderlich. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem Artikel „Wurzelbehandlung: Ablauf, Kosten und Behandlungsdauer im Überblick“.
Die Annahme, dass ein Zahn nach Beseitigung der Ursache und Entfernung des Nervs keine Schmerzen mehr verursacht, ist naheliegend. Dennoch können nach der Wurzelbehandlung Schmerzen auftreten.
Ursachen für Schmerzen nach einer Wurzelkanalbehandlung:
- eine kleine Wunde am unteren Ende des Zahns kann direkt nach der Behandlung Schmerzen verursachen.
- das umliegende Gewebe ist nach dem Eingriff empfindlich und Patienten spüren Druckschmerzen
Wie lange dauern die Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung an?
Die Beschwerden sind normal und sollten in der Regel etwa 24 bis 48 Stunden nach dem Eingriff verschwinden. Spürbar besser wird es üblicherweise am dritten Tag nach der OP. In sehr seltenen Fällen können die Schmerzen ein bis zwei Wochen dauern, sollten dann aber abgeklungen sein.
Wichtig zu wissen
Sollten die Schmerzen länger andauern, ist ein erneuter Termin in der Zahnarztpraxis zur Abklärung der Ursache unerlässlich. Achten Sie dabei auch auf den behandelten Zahn: Bildet sich eine Schwellung, kann das ein Hinweis auf eine Entzündung und Eiterbildung sein.
Welche Ursachen gibt es für anhaltende Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung?
Klingen die Schmerzen nicht ab, sind verschiedene Ursachen denkbar:
- Entzündung der Wurzelspitze durch verbliebene Bakterien: Wurde das Wurzelkanalsystem nicht sorgfältig gereinigt, bleiben Bakterien zurück und die Infektion kann bis in die Wurzelspitze wandern.
- Fraktur des Zahns: Durch die Behandlung wird der verbliebene Zahn instabil und es kann sich ein Riss bilden. An der Bruchstelle können Bakterien eindringen und Schmerzen verursachen.
- Unvollständige Wurzelfüllung: Das Wurzelkanalsystem ist weit verzweigt, unter Umständen ist es nicht gelungen, alle Kanäle zu desinfizieren und mit einer Füllung zu versehen. Zurückbleibende Bakterien können eine Infektion und Schmerzen verursachen. Möglicherweise wurde die Füllung auch nicht schließend eingebracht.
- Zu lange Wurzelfüllung: Eine Wurzelfüllung, die über die Wurzelspitze hinausragt, kann das umliegende Gewebe reizen. Unter Umständen entsteht eine Entzündung. Möglicherweise führt die zu hohe Füllung auch zu einem erhöhten Kaudruck, was Schmerzen in der Wurzelspitze verursachen kann.
Woher kommen Schmerzen, die einige Zeit nach der Wurzelkanalbehandlung auftreten?
Unter Umständen ist der Patient zunächst schmerzfrei, nach einiger Zeit treten jedoch erneut Schmerzen auf. Es kann verschiedene Ursachen geben:
- Es sind Bakterien zurückgeblieben, die nun zu Schmerzen führen.
- Die Füllung sitzt nicht mehr korrekt und Bakterien können sich ausbreiten.
- Karies sorgt an einer anderen Stelle des Zahns für die Verbreitung von Bakterien.
Unabhängig davon, ob die Zahnschmerzen direkt nach dem Eingriff bleiben oder später wieder auftreten, ist eine Nachbehandlung erforderlich. In der Regel nimmt der Zahnarzt eine erneute Wurzelbehandlung, die sogenannte Revision, vor.
Wie behandelt der Zahnarzt Schmerzen nach der Wurzelbehandlung?
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei erneut auftretenden Schmerzen:
- Wurzelkanalrevision: Der Zahnarzt reinigt die Wurzelkanäle erneut, um weitere Keime zu entfernen. Da bei der ersten Behandlung eine Füllung eingebracht wurde, muss diese zunächst entfernt werden. Im Anschluss folgen die Desinfektion der Wurzelkanäle und eine erneute Füllung.
- Wurzelspitzenresektion: Sind die Keime bereits bis in die Wurzelspitze vorgedrungen, rät der Arzt zu einer Wurzelspitzenresektion. Dabei verschafft der Zahnarzt sich von außen über den Kieferknochen Zugang und entfernt das entzündete Gewebe.
- Zahnextraktion: Das Ziehen des betroffenen Zahnes ist in der Regel die letzte Möglichkeit, wenn die Behandlung nicht anschlägt und die Entzündung sich nicht dauerhaft beseitigen lässt. Auch bei einer Fraktur des Zahns ist die Extraktion erforderlich. Ist die Entzündung abgeheilt, wird der Zahn mit einer Brücke, einer Prothese oder einem anderen geeigneten Zahnersatz versorgt.
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen die Kosten für eine Wurzelrevision nur, wenn der Zahn als erhaltungswürdig eingestuft wurde. Entscheiden Sie sich für eine erneute Wurzelbehandlung, auch wenn der Zahn den Kriterien der GKV nach nicht mehr zu retten ist, übernehmen Sie die Kosten selbst. Auch wenn der Zahnarzt zu bestimmten Behandlungstechniken rät, ist das nicht Teil des gesetzlichen Leistungskatalogs.
Für diese Fälle ist eine private Zahnzusatzversicherung ideal. Schauen Sie sich einmal die Tarife des Münchener Verein an: Sie profitieren von Leistungen bis zu 100 % für eine Wurzelbehandlung.
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Was hilft bei Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung?
Direkt nach dem Eingriff sind Druckschmerzen oder pochende Schmerzen normal. Der Zahnarzt hat Ihnen unter Umständen ein Schmerzmittel mitgegeben. Alternativ können Sie sich bei Ihrem Mediziner erkundigen, welche rezeptfreien Medikamente gegen die Schmerzen wirken.
Tipps für die ersten Tage nach der Wurzelbehandlung:
- Mit Kühlpacks können Sie die betroffene Stelle direkt nach der Behandlung kühlen und so für eine Schmerzlinderung sorgen.
- Verzichten Sie auf heiße, kalte oder scharfe Speisen, da das empfindliche Gewebe rund um den behandelten Zahn dadurch gereizt werden könnte.
- Spülungen mit Lindenblüten- oder Kamillentee wirken entzündungshemmend und beruhigend. Wichtig ist, den Tee nicht zu heiß zu genießen.
Fazit: Schmerzen nach Wurzelbehandlung in den ersten Tagen normal
- Nach einer Wurzelbehandlung spüren die meisten Patienten Schmerzen, die innerhalb der ersten zwei bis drei Tage abklingen.
- Bleiben die Schmerzen bestehen oder verstärken sich sogar, sind vermutlich Bakterien in den Wurzelkanälen zurückgeblieben.
- Der Zahnarzt rät zu einer erneuten Wurzelbehandlung oder einer Wurzelspitzenresektion.
- Ist der Zahn im Zuge der Behandlung gerissen, ist in der Regel eine Extraktion erforderlich.
- Zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit der Wurzelrevision decken Sie mit einer privaten Zahnzusatzversicherung.
Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.
Fragen und Antworten zum Thema "Schmerzen nach Wurzelbehandlung"
Wie lange dauern die Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung?
In der Regel dauert es ein bis drei Tage, bis die Druckschmerzen nach der Wurzelbehandlung nachlassen. In seltenen Fällen halten die Schmerzen bis zu zwei Wochen an. Patienten sollten bei länger andauernden Schmerzen den Zahnarzt aufsuchen.
Wie stark sind die Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung?
Wenn die Betäubung nachlässt, können Patienten nach der Wurzelbehandlung unter leichten bis mittelschweren Schmerzen leiden. Üblicherweise lassen die Beschwerden am dritten Tag nach dem Eingriff nach.
Was sollten Patienten nach einer Wurzelbehandlung vermeiden?
In den ersten Stunden nach dem Eingriff sollten Patienten nicht rauchen, auf Sport verzichten und keinen Alkohol trinken. Es wird zudem geraten, auf Milchprodukte zu verzichten, da sonst das Bakterienwachstum begünstigt werden könnte.
Quellen
Zahnarztpraxis Dr. Langenbach: www.praxis-langenbach.de
Casa Dentalis: www.casa-dentalis.de
Dentolo: www.dentolo.de
Alle abgerufen am 8.12.2023
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