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20.06.2024 | 5:10

Sinuslift: Vorteile, Arten und Kosten auf einen Blick

Wenn ein Implantat im Oberkiefer gesetzt werden soll, stellt dies den Zahnarzt oft vor Herausforderungen. Denn häufig ist in diesem Bereich das Knochenvolumen zu gering und ein Knochenaufbau wird notwendig. In solchen Fällen kann ein Sinuslift die Lösung sein. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte über die Methode, den Unterschied zwischen internem und externem Sinusluft, die Behandlung und die Kosten.

    Definition: Was ist ein Sinuslift?

    Der Sinuslift ist eine spezielle Form des Knochenaufbaus (Augmentation) im seitlichen Oberkiefer. 

    Bei der Operation wird der knöcherne Boden der Kieferhöhle – der sogenannte Sinusboden – angehoben und der Knochen verstärkt, um Platz für die Verankerung von festem Zahnersatz in Form von Zahnimplantaten im Oberkiefer zu schaffen. Daher ist häufig auch von einer Sinusbodenaugmentation oder Sinusbodenelevation die Rede. Die Verdickung des Knochens ermöglicht es, auch dann Zahnimplantate einzusetzen, wenn Sie als Patient eigentlich einen zu dünnen Kieferknochen haben.

    Abhängig vom vorhandenen Knochenangebot wenden Zahnmediziner entweder das minimalinvasive interne (geschlossene) oder externe (offene) Verfahren an. Ziel beider Methoden ist es, durch Einbringen von Knochenersatzmaterial zwischen dem Kieferboden und der Kieferhöhlenschleimhaut ein ausreichendes Knochenvolumen zu schaffen, um ein späteres Zahnimplantat fest im Oberkiefer verankern zu können. 

    Mehr zum Thema Knochenaufbau und weiteren Behandlungsmethoden erfahren Sie in unserem Ratgeber "Knochenaufbau im Kiefer: Sicherer Halt für Zahnimplantate".

    Stichwort Sinusboden:

    Der Sinusboden ist eine dünne knöcherne Platte, die die Mund- und Kieferhöhle voneinander trennt. Die Kieferhöhle gehört zu den Nasennebenhöhlen und ist von innen mit einer schützenden Schleimhaut ausgekleidet. Sie wird auch Schneider-Membran oder Schneider’sche Membran genannt. Darunter befindet sich der Sinusboden, in dem auch die Wurzeln der Backenzähne verankert sind. Unterhalb des Sinusbodens schließt sich die Mundhöhle an.

    Diagnose: Warum wird ein Sinuslift durchgeführt?

    Das Sinuslift-Verfahren kommt vor allem bei einem Knochenabbau im Oberkiefer infrage. Dies kann verschiedene Gründe haben: 

    Zahnverlust:

    Nach Zahnverlust oder Zahnextraktionen fehlt im Bereich der Zahnlücke die mechanische Druck- und Zugbelastung durch Kau- oder Mahlbewegungen. Damit fehlt auch der Anreiz zum Wachstum von neuen Knochenzellen. Je länger eine Zahnlücke bestehen bleibt, desto größer ist das Risiko, dass sich der Knochen in diesem Bereich abbaut. 

    Entzündungen:

    Bei einer fortschreitenden Parodontitis kann sich der Kieferknochen infolge der entzündlichen Prozesse mit der Zeit ebenfalls zurückbilden. Bleibt die Parodontitis unbehandelt, kann der Knochenabbau fortschreiten, sodass sich die Zähne lockern und ausfallen können. 

    Geringes Knochenvolumen:

    Manche Menschen haben von Natur aus einen niedrigen Kieferkamm. Dies zeigt sich insbesondere im Oberkiefer, sodass hier ein Sinuslift notwendig sein kann.
    Alterungsprozesse: Natürlicherweise kommt es altersbedingt zu einem allmählichen Abbau der Knochenmasse. Mit zunehmendem Alter wird es daher wahrscheinlicher, dass vor dem Einsetzen eines Implantats ein Knochenaufbau notwendig ist. 

    Hinweis:

    Eine Sinuslift-OP gehört inzwischen zu den Routinebehandlungen in der Kieferchirurgie. Dennoch sollten Sie zusammen mit Ihrem Zahnarzt Nutzen und Risiken stets sorgfältig abwägen. Bei einem flachen oder schmalen Kieferkamm können auch kurze Implantate, sogenannte Mini-Implantate, eine Alternative zu herkömlichen Implantaten sein.

    Behandlung: interner und externer Sinuslift

    Eine Sinuslift-OP besteht aus mehreren Behandlungsschritten:

    1. Röntgenaufnahmen:

    Vor der Operation fertigt der Zahnarzt 3D-Röntgenaufnahmen vom betroffenen Kieferbereich an. Damit ermittelt er, wie viel Knochenvolumen an welcher Stelle des Sinusbodens benötigt wird.

    2. Wahl des Verfahrens:

    Je nach vorhandenem Knochenangebot und den anatomischen Gegebenheiten entscheidet sich der Chirurg für die geeignete OP-Methode. Dabei kommen im Wesentlichen zwei Verfahren zum Einsatz: der interne oder der externe Sinuslift. Eine weitere besonders gewebeschonende Variante ist die Ballonmethode.

    3. Durchführung der OP:

    Nach einer örtlichen Betäubung macht der Zahnarzt den Sinusboden über eine kleine Öffnung, das sogenannte Knochenfenster, zugänglich. Dann löst er die Schleimhaut vorsichtig vom Knochen und hebt sie an. In den so entstehenden Hohlraum füllt er das Knochenersatzmaterial. Dies dauert je nach Methode und Umfang 1 bis 2 Stunden. Die Einheilzeit beträgt 3 bis 8 Monate.

    Tipp:

    Die OP verursacht in der Regel nur geringe Beschwerden. Wichtig ist, dass Sie die Verhaltensregeln Ihres Zahnarztes beachten. So lassen sich beispielsweise Schwellungen durch frühzeitiges Kühlen minimieren. Bei Bedarf können Sie auch ein Schmerzmittel wie Ibuprofen einnehmen. Ein abschwellendes Nasenspray sorgt dafür, dass die Kieferhöhle gut belüftet bleibt und verringert die Infektionsgefahr.

    Interner Sinuslift

    Der interne oder geschlossene Sinuslift kommt immer dann infrage, wenn nur 2-3 Millimeter an Knochenhöhe fehlen.  

    Bei der Methode nutzt der Kieferchirurg den bereits vorbereiteten Bohrkanal des Zahnimplantats als Zugang. Dabei bohrt er ein Loch bis kurz vor den Übergang zur Kieferhöhle, um die schützende Schleimhaut nicht zu verletzen. Das restliche Stück bereitet er vorsichtig mit einem speziellen Instrument auf und hebt die Schleimhaut leicht an. In den so entstandenen Hohlraum füllt er das Knochenersatzmaterial. 

    Ein interner Sinuslift kann in einer Sitzung mit dem Setzen des Implantats erfolgen. Daher sprechen Zahnärzte auch von einem einzeitigen Sinuslift. Im Allgemeinen sollte hierfür eine Knochenhöhe von mindestens 5 mm vorhanden sein. 

    Da es sich um ein minimalinvasives Verfahren handelt, ist der Eingriff für Sie als Patient schonender und weniger unangenehm. Außerdem müssen Sie mit geringeren postoperativen Beschwerden rechnen.

    Wichtig:

    Das interne Verfahren erfolgt zwar minimalinvasiv, sollte jedoch sollte nur von einem erfahrenen Kieferchirurgen durchgeführt werden, da der Kieferhöhlenboden bei dem Eingriff nicht gesehen, sondern nur getastet werden kann. 

    Externer Sinuslift

    Ein externer Eingriff wird nötig, wenn mehr als 3 Millimeter an Knochenhöhe gewonnen werden müssen, um das Implantat fest im Kiefer zu verankern.

    Der Zugang erfolgt seitlich (lateral) von außen über die Oberkieferschleimhaut. Daher spricht man auch von einem lateralen Sinuslift. Hierzu öffnet der Kieferchirurg zunächst das Zahnfleisch und legt ein Knochenfenster bis zum Kieferhöhlenboden frei. Anschließend hebt er den Sinusboden vorsichtig an und bringt das Knochenersatzmaterial ein. 

    Das Knochenfenster kann abschließend mit einer Membran verschlossen werden, sodass sich der Knochen ungestört bilden kann. Diese Membran ist resorbierbar und wird im Körper vollständig abgebaut. 

    Die externe Methode kann einzeitig oder zweizeitig durchgeführt werden. Eine gleichzeitige Implantation ist möglich, wenn mit dem Eingriff eine Knochenhöhe von mindestens 3 bis 5 mm gewonnen werden konnte. Ein zweizeitiges Vorgehen ist dagegen angezeigt, wenn der Kieferknochen bereits stark geschädigt ist und das Knochenersatzmaterial mindestens 3 Monate einheilen und mit dem körpereigenen Knochen verwachsen muss, bis das  Implanat eingesetzt werden kann.

    Kosten: Welche Kosten sind bei einem Sinuslift zu erwarten?

    Die Behandlung gehört nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Das bedeutet: Sie müssen den Eingriff - ähnlich wie bei Zahnimplantaten - selbst bezahlen

    Sie erhalten lediglich für den Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder Prothesen einen Festzuschuss von Ihrer Krankenkasse.

    Die Kosten für eine Sinusbodenaugmentation variieren je nach Zustand Ihres Kieferknochens und somit der Art und dem Aufwand des gewählten Verfahrens. Der interne Sinuslift kostet zwischen 200 und 600 €. Bei einem externen Vorgehen ist mit Kosten zwischen 700 und 1.400 € zu rechnen.

    Unsere Empfehlung:

    Zahnimplantate mit einem vorherigen Knochenaufbau können Sie finanziell stark belasten. Daher ist die private Zahnzusatzversicherung des Münchener Verein äußerst sinnvoll. Sie übernimmt je nach Tarif bis zu 100 % der Kosten für einen Knochenaufbau (Sinuslift) und Implantate - und zwar ohne Wartezeit.

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    Fazit: Ein Sinuslift ermöglicht in vielen Fällen das Setzen von Implantaten.

    • Mit einem Sinuslift wird der Knochen im Oberkiefer aufgebaut, wenn das Knochenvolumen für das Setzen von Implanten zu gering ist.
    • Je nach vorhandenem Knochenmatrial kann der Kieferchirirg den Eingriff über den Bohrkanal des Implantats (intern) oder von außen über den Oberkiefer (extern) durchführen.
    • Abhängig von der Schädigung des Knochens kann das Implantat in der gleichen Sitzung oder erst nach einer Einheilphase gesetzt werden.
    • Ein internes Vorgehen ist als minimalinvasiver Eingriff besonders schonend für Patienten, erfordert aber einen erfahrenen Operateur.
    • Eine Sinuslift-OP ist keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen und kann zusammen mit den Implantaten Kosten in vierstelliger Höhe verursachen. Eine private Zahnzusatzversicherung kann für Entlastung sorgen, denn sie übernimmt bis zu 100 % der Kosten. 

    Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

    Fragen und Antworten zum Thema "Sinuslift"

    Während der Sinuslift-Operation verspüren Patienten keine Schmerzen, da der Eingriff unter lokaler Betäubung durchgeführt wird. Nach der Operation können vorübergehend Schmerzen und Schwellungen auftreten. Diese klingen meist nach wenigen Tagen wieder ab. Bei möglichen Beschwerden ist die Einnahme eines Schmerzmittels wie Ibuprofen ratsam.

    Sowohl beim internen Sinuslift als auch beim externen Vorgehen kann gleichzeitig eine Implantation erfolgen. In diesen Fall spricht man auch von einem einzeitigen Sinuslift. Voraussetzung ist, dass während der Behandlung genügend Knochenhöhe für ein Implantat gewonnen werden konnte.

    In seltenen Fällen kann es passieren, dass beim Öffnen der Kieferhöhle die Schleimhaut verletzt wird. In der Folge kann das eingebrachte Knochenersatzmaterial in den Hohlraum wandern und dort eine Infektion auslösen. Wie bei jedem kieferchirurgischen Eingriff können Schwellungen, Blutungen und Blutergüsse auftreten.

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