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Zahnfleischentzündung: was tun? Welche Hausmittel helfen und wie ist die Behandlung?
Zahnfleischbluten ist oft das erste Warnsignal, das auf eine beginnende Zahnfleischentzündung hindeutet. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Ursachen hinter einer Zahnfleischentzündung stecken, wie Sie mit bewährten Hausmitteln und konsequenter Mundhygiene vorbeugen können und wann es sinnvoll sein kann, einen Zahnarzt aufzusuchen – um langfristige Schäden wie die Entwicklung einer Parodontitis zu vermeiden.
- Zahnfleischbluten, Mundgeruch und zurückgehendes Zahnfleisch können frühe Anzeichen einer Gingivitis sein.
- Eine leichte Zahnfleischentzündung lässt sich häufig mit einfachen Maßnahmen vorbeugen.
- Wenn die Symptome länger anhalten, sollte eine professionelle Untersuchung in Erwägung gezogen werden.
- Eine unbehandelte Gingivitis kann zur Entwicklung einer Parodontitis führen und den Zahnhalteapparat schädigen.
- Regelmäßige Zahnarztbesuche und konsequente Mundhygiene tragen zur Vorbeugung bei.
Was ist eine Zahnfleischentzündung?
Bei einer Zahnfleischinfektion handelt es sich um eine Erkrankung des Zahnfleisches, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Zahnfleischentzündungen können in verschiedenen Altersgruppen auftreten, einschließlich Kleinkindern. Zunächst entsteht eine oberflächliche Entzündung, die sich unbehandelt zu einer Parodontitis entwickeln kann und so den gesamten Zahnhalteapparat gefährdet. Zu unterscheiden sind verschiedene Formen der Gingivitis:
Akute Zahnfleischentzündung
Die Zahnfleischentzündung zeigt sich am Zahnfleischrand, ist jedoch noch nicht auf den Knochen übergegangen. Das Zahnfleisch ist rot und druckempfindlich. Die Beschwerden verschwinden nach etwa einer Woche wieder.
Chronische Zahnfleischentzündung
Eine Heilung ist nicht möglich und die Beschwerden halten länger an. Die Bakterien breiten sich weiter aus und es entstehen Zahnfleischtaschen, die Zahnhälse liegen frei. Es besteht die Gefahr einer Parodontitis.
Akute nekrotisierende ulzerierenden Zahnfleischentzündung (ANUG)
Besonders aggressive Form der Gingivitis, die selten vorkommt. Es bilden sich eitrige Geschwüre am Zahnfleisch, durch den massiven Bakterienbefall kann das Zahnfleisch absterben. Betroffen sind vorwiegend Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Patienten, bei denen Medikamente die Immunabwehr herabsetzen.
Ursachen der Gingivitis: Woher kommt die Zahnfleischentzündung?
Zahnfleischentzündungen können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden:
Mangelnde Mundhygiene
Unzureichende Reinigung der Zähne und Zahnzwischenräume zählt zu den häufigsten Ursachen für eine Zahnfleischentzündung. Bakterien sammeln sich in Form von Zahnbelag auf den Zähnen und in den Zwischenräumen, was zu Entzündungen führen kann. Schon leichte Blutungen beim Zähneputzen können auf eine beginnende Gingivitis hindeuten.
Mechanische Reizungen
Nicht immer ist mangelnde Mundpflege allein schuld. Wer beim Zähneputzen zu fest aufdrückt oder zu intensiv Zahnseide benutzt, könnte das Zahnfleisch reizen und kleine Verletzungen verursachen. Solche mechanischen Reizungen führen häufig zu vorübergehenden Entzündungen, die meist schnell abklingen.
Druckstellen
Bei Zahnersatz oder Zahnspangen können Druckstellen entstehen, an denen sich Bakterien leichter ansiedeln. Diese Bereiche begünstigen Infektionen, die zu einer Zahnfleischentzündung beitragen können.
Hormonelle Veränderungen
Einige Menschen reagieren besonders empfindlich auf hormonelle Schwankungen. Beispielsweise kann ein erhöhter Östrogenspiegel während der Schwangerschaft oder hormonelle Veränderungen in der Pubertät und in den Wechseljahren das Zahnfleisch empfindlicher machen und eine Entzündung begünstigen.
Risikofaktoren
Neben den oben genannten Ursachen gibt es weitere Faktoren, die das Risiko für eine Zahnfleischentzündung erhöhen können:
• Unzureichende Mundhygiene
• Zuckerhaltige Ernährung
• Mangel- oder Fehlernährung (z. B. Vitamin-C-Mangel)
• Chronische Grunderkrankungen wie Diabetes melltius
• Einnahme von immununterdrückenden Medikamenten, Antiepileptika oder Blutdrucksenkern
• Bluthochdruck
• Hoher Alkohol- und Nikotinkonsum
• Hormonelle Veränderungen des Körpers
• Stress
• Zahnersatz oder Zahnspangen
• Alter ab etwa 40 Jahren
• Eng stehende Zähne
Diese Übersicht zeigt, dass Zahnfleischentzündungen häufig durch eine Kombination mehrerer Faktoren entstehen können.
Symptome: Wie macht sich eine Zahnfleischentzündung bemerkbar?
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Blut an der Zahnbürste oder beim Ausspülen könnte ein erstes Anzeichen für eine mögliche Zahnfleischentzündung sein.
Bei einer Gingivitis könnten sich folgende Symptome zeigen:
- Ein zumeist rotes, empfindliches und entzündetes Zahnfleisch.
- Blutungen, die beim Ausspülen nach dem Zähneputzen oder nach dem Beißen in feste Lebensmittel auftreten.
- Blutende Stellen am Zahnfleisch.
- Unangenehmer Mundgeruch.
- Ein veränderter, unangenehmer Geschmack im Mund.
- Das Zahnfleisch könnte sich zurückbilden.
In besonders schweren Fällen könnten Betroffene außerdem unter Fieber, allgemeiner Abgeschlagenheit oder geschwollenen Lymphknoten leiden.
Wichtiger Hinweis
Da eine Gingivitis häufig schmerzfrei verlaufen kann, bemerken manche Personen eventuell gar nicht, dass sich eine Infektion ausbreitet.
Es wird empfohlen, bei der täglichen Mundpflege besonders auf Blutungen oder Anzeichen wie gerötetes Zahnfleisch zu achten. Alarmsignale sollten ernst genommen werden, da Bakterien im Mundraum möglicherweise das Immunsystem beeinflussen und das Risiko für weitere gesundheitliche Probleme, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erhöhen könnten.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, empfehlen wir unseren Ratgeber „Krank durch Zähne: Symptome im Körper erkennen“.
Verlauf der Zahnfleischentzündung: Von einer leichten Reizung zur Parodontose
Viele Personen bemerken zunächst nur milde Hinweise auf eine beginnende Problematik im Mundgewebe – etwa ein leicht gerötetes, empfindliches Gewebe und gelegentliches Blut während der Zahnreinigung. Ohne konsequente Mundpflege kann sich dieser Zustand schrittweise verschlechtern:
Frühe Phase (leichte Reizung):
- Kennzeichen: Kleine akute Reaktionen und geringfügiges Bluten.
- Zeitlicher Rahmen: Erste Hinweise können bereits 10 bis 21 Tage nach der Ansammlung von Plaque auftreten. Dabei sammeln sich auch Ablagerungen (Zahnbelag) auf den Zahnoberflächen, was die lokale Reizreaktion verstärken kann.
- Bildung von zwischenliegenden Vertiefungen:
- Mechanismus: Wird die Reaktion nicht gestoppt, bilden sich kleine Spalten zwischen den Zähnen und dem umgebenden Gewebe – sogenannte Vertiefungen im Gewebe.
- Folge: Diese Bereiche bieten den Mikroorganismen einen idealen Nährboden, wodurch die Reizphase weiter voranschreiten kann.
Fortschreitende Phase (Parodontose):
- Verlauf: Die Vertiefungen werden tiefer, das umliegende Gewebe löst sich zunehmend von der Zahnwurzel, und der Kieferknochen beginnt allmählich abzubauen.
- Dringlichkeit: Wird dieser Zustand nicht rechtzeitig behandelt, können die Haltefunktionen im Mund nachlassen und es kommt im Extremfall zu einem erheblichen Funktionsverlust.
Diese allgemeinen Zeit- und Entwicklungshinweise sollen verdeutlichen, wie wichtig es ist, frühzeitig auf erste Signalzeichen einer oralen Reizung zu reagieren. Bitte beachten Sie, dass individuelle Verläufe variieren können – diese Beschreibung ersetzt keine persönliche zahnmedizinische Beratung.
Zahnfleischentzündung und -bluten: Wann zum Arzt?
Wenn die Beschwerden nach einigen Tagen konsequenter Selbstmaßnahmen – wie gründlicher Reinigung und verbesserter Mundhygiene – zurückgehen, ist für einige Personen ein sofortiger Zahnarztbesuch möglicherweise nicht zwingend erforderlich. Sollten die Symptome jedoch anhalten oder sich verstärken, wäre es ratsam, einen Zahnarzt aufzusuchen.
In der Praxis können professionelle Zahnreinigungen helfen, hartnäckige Zahnbeläge zu entfernen. Der Zahnarzt kann außerdem feststellen, ob die Infektion bereits fortgeschritten ist und ob das Risiko einer Parodontitis besteht.
Während einer Untersuchung wird die Gingivitis in der Regel direkt sichtbar. Der Arzt misst dazu den Spalt zwischen Zahn und das Weichgewebe des Zahnes – bei gesunden Personen liegt dieser in etwa bei drei Millimetern. Weicht der gemessene Wert von diesem Richtwert ab, könnte dies auf das Vorliegen von Zahnfleischtaschen und eine mögliche beginnende Parodontitis hinweisen. Ergänzende Untersuchungen, wie Röntgenaufnahmen, können in einigen Fällen sinnvoll erscheinen.
Medizinische Behandlung: Welche Therapie bei Gingivitis?
Ist bereits Plaque vorhanden, erfolgt in der Regel zunächst eine gründliche Reinigung der Zähne und Zahnzwischenräume, um Bakterien zu entfernen und die Zahngesundheit zu erhalten. Anschließend werden die Zähne häufig poliert und mit einem fluoridhaltigen Lack behandelt, um erneuten Ablagerungen vorzubeugen.
Sollte die Entzündung fortgeschrittener sein, könnte der Zahnarzt unter Umständen ein Antibiotikum oder eine entzündungshemmende Salbe verordnen. In einigen Fällen kommen zudem schmerzlindernde Mittel zum Einsatz.
Falls die Zahnfleischinfektion bereits in eine Parodontitis übergegangen sein sollte, sieht die Behandlung oft eine intensivere Therapie vor. Hierbei werden die Zahnfleischtaschen unter örtlicher Betäubung gereinigt. In bestimmten Fällen könnte auch ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen werden, bei dem die Zahnfleischränder gelöst werden, um eine effektivere Entfernung der Bakterien zu ermöglichen. Der genaue Behandlungsablauf richtet sich vom jeweiligen Stadium der Erkrankung ab.
Diagnostik bei Zahnfleischentzündung (Gingivitis): So erkennt Ihr Zahnarzt den Schweregrad
Zahnärzte können schon bei der Untersuchung erkennen, ob das Zahnfleisch entzündet ist und wie stark der Schaden bereits ausfallen könnte. Dafür nutzen sie einige unkomplizierte Methoden, die auch für Laien leicht nachvollziehbar sind:
Messung der Zahnfleischtaschen:
Mit einer kleinen Messstange (Parodontalsonde) wird der Abstand zwischen Zahn und Zahnfleisch gemessen. Bei gesunden Zähnen beträgt dieser Abstand etwa 3 mm. Zeigt die Sonde einen größeren Abstand an, könnte dies darauf hindeuten, dass sich die Entzündung bereits ausgebreitet hat – ein frühes Anzeichen dafür, dass sich aus einer einfachen Gingivitis möglicherweise eine Parodontitis entwickeln könnte.
Parodontaler Screening Index (PSI):
Dieser Index fasst in wenigen Schritten zusammen, ob das Zahnfleisch typische Entzündungszeichen wie Blutungen oder Taschenbildung zeigt. Mithilfe des PSI kann der allgemeine Zustand des Zahnfleisches schnell beurteilt werden.
Röntgenaufnahmen:
Ergänzend zur klinischen Untersuchung werden oft Röntgenbilder erstellt. Diese zeigen, ob der Kieferknochen bereits in Mitleidenschaft gezogen wurde – ein Hinweis darauf, dass die Entzündung fortgeschritten ist.
Zusammengefasst hilft diese Kombination aus direkter Untersuchung und einfachen Messverfahren dabei, den Unterschied zwischen gesundem und entzündetem Zahnfleisch klar zu erkennen. Bitte beachten Sie, dass diese Informationen allgemeiner Natur sind und keine individuelle zahnmedizinische Beratung ersetzen können.
Tipp
Die professionelle Zahnreinigung ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Entscheiden Sie sich für die Ergänzung des gesetzlichen Schutzes mit einer Zahnzusatzversicherung, übernimmt der Versicherer abhängig von Ihrer Tarifwahl die Kosten.
Schauen Sie sich einmal die verschiedenen Versicherungsvarianten des Münchener Verein an und sichern sich leistungsstarken Versicherungsschutz.
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Tipps für die Behandlung zu Hause: Was tun gegen Zahnfleischentzündungen?
Mit einer sorgfältigen Mundhygiene lässt sich einer Zahnfleischentzündung in vielen Fällen vorbeugen. Folgende Maßnahmen könnten helfen, die Symptome in einem frühen Stadium zu kontrollieren:
- Putzen Sie die Zähne zweimal täglich gründlich.
- Verwenden Sie Zahnseide oder Interdentalbürsten, um die Zahnzwischenräume zu reinigen.
- Achten Sie auf Zahnbürsten mit weichen Borsten
- Reinigen Sie auch die Zunge, da sich dort Bakterien ansammeln können.
- Nutzen Sie gegebenenfalls eine antibakterielle Mundspülung – beispielsweise mit dem Wirkstoff Chlorhexidin – um die bakterielle Belastung zu reduzieren.
Bewährte Hausmittel gegen Zahnfleischentzündungen – was könnte helfen?
Einige Hausmittel haben sich im Alltag bewährt, um entzündetes Zahnfleisch zu beruhigen und die bakterielle Belastung im Mund zu reduzieren. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht möglicher Hausmittel. Bitte beachten Sie: Die aufgeführten Maßnahmen stellen allgemeine Empfehlungen zur Vorbeugung und Unterstützung dar. Sie ersetzen keine individuelle zahnmedizinische Beratung.
Spülungen mit Salz:
Salz wirkt desinfizierend und könnte die Entzündung lindern. Möglicherweise hilft es, einen Teelöffel Salz in lauwarmem Wasser aufzulösen und den Mund gründlich damit auszuspülen, anschließend die Lösung auszuspucken.
Kamillen- oder Pfefferminztee:
Die Inhaltsstoffe von Kamille oder Pfefferminze könnten entzündungshemmend wirken. Gurgeln oder mehrmaliges Spülen mit abgekühltem Tee könnte für manche Menschen Linderung verschaffen.
Eibischtee:
Eibisch enthält Schleimstoffe, die einen schützenden Film in der Mundhöhle bilden könnten. Durch das Aufbrühen von zwei Teelöffeln Eibischblüten und -blättern in einem Liter Wasser lässt sich ein Tee herstellen, den man mehrmals täglich trinken oder als Spülung verwenden kann.
Salbei:
Als Tee oder frischer Aufguss wird Salbei häufig eingesetzt, da er antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften haben könnte.
Teebaumöl:
Teebaumöl weist eine antibakterielle Wirkung auf. Einige Menschen mischen drei Tropfen Teebaumöl in warmem Wasser, spülen damit den Mund und spucken die Lösung anschließend aus.
Apfelessig:
Apfelessig könnte antibakteriell wirken und den Speichelfluss anregen. Vor dem Zähneputzen hilft es eventuell, mit einer Lösung aus einem Glas Wasser und zwei Teelöffeln Apfelessig die Mundhöhle auszuspülen.
Zitronensaft:
Der Saft einer Zitrone wirkt antiseptisch und könnte durch seine Säure das Bakterienwachstum hemmen. Vorsicht ist geboten, da Zitronensaft den Zahnschmelz angreifen könnte. Für eine Mundspülung wird empfohlen, den Saft einer halben Zitrone mit Wasser zu verdünnen und nur gelegentlich anzuwenden.
Kokosöl:
Kokosöl enthält Laurinsäure, die als antibakteriell gilt. Beim Ölziehen – das Spülen des Mundes mit einem Teelöffel Kokosöl – könnte es helfen, die Bakterienlast zu reduzieren. Da eine übermäßige Anwendung den Zahnschmelz nicht beeinflussen sollte, empfehlen manche, dies nur ein- bis zweimal pro Woche durchzuführen.
Natron:
Natron in Verbindung mit Wasserstoffperoxid wird gelegentlich empfohlen, um Zahnfleischentzündungen zu bekämpfen. Möglicherweise vermischt man einen Teil Natron mit zwei Teilen Wasserstoffperoxid und einem Glas warmem Wasser, um den Mund damit auszuspülen. Auch hier gilt, eine zu häufige Anwendung sollte vermieden werden, da Natron den Zahnschmelz schädigen könnte.
Ingwer:
Ingwer wird als vielseitiges Hausmittel geschätzt. Mehrmaliges Trinken von Ingwertee oder das Ausspülen mit einem mit heißem Wasser überbrühten Ingwersud könnte entzündungshemmend wirken.
Knoblauch:
Knoblauch besitzt entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften. Einige Menschen zerdrücken eine Knoblauchzehe und reiben damit vorsichtig das entzündete Zahnfleisch ein.
Hinweis
Diese Hausmittel könnten für manche Betroffene eine unterstützende Rolle spielen. Denken Sie daran, dass die individuelle Wirksamkeit variieren kann und eine professionelle zahnmedizinische Betreuung bei anhaltenden Symptomen unerlässlich ist.
Vorbeugung: Was kann ich tun, damit mein Zahnfleisch sich nicht entzündet?
Eine regelmäßig durchgeführte Zahnprophylaxe könnte bei einigen Betroffenen dazu beitragen, Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) vorzubeugen und das Risiko weiterer Erkrankungen zu reduzieren. Vorbeugende Maßnahmen, die eventuell hilfreich sein könnten, umfassen:
- Gründliche Mundhygiene beibehalten und die Zähne mindestens zweimal täglich putzen.
- Die Zahnzwischenräume sorgfältig reinigen, beispielsweise durch die Nutzung von Zahnseide oder Interdentalbürsten.
- Regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt wahrnehmen, um eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen.
- Zahnstein sollte regelmäßig entfernt werden, da seine Ansammlung als Risikofaktor für Parodontitis wirken könnte.
- Eine professionelle Prophylaxe, idealerweise jährlich oder halbjährlich – am besten in Absprache mit dem behandelnden Zahnarzt – kann zur Erhaltung der Zahngesundheit beitragen.
Folgen einer unbehandelten Zahnfleischentzündung
Eine unbehandelte Zahnfleischentzündung kann schwerwiegende Folgen haben. Wenn die Entzündung nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie sich auf das gesamte Zahnbett ausdehnen und zu einer Parodontitis führen.
Parodontitis ist eine ernsthafte Erkrankung des Zahnhalteapparats, die nicht nur zu Zahnverlust, sondern auch zu Knochenschwund führen kann. Darüber hinaus erhöht eine unbehandelte Zahnfleischentzündung das Risiko für andere orale Erkrankungen wie Karies und Zahnbettentzündungen.
Es ist daher entscheidend, bei den ersten Anzeichen einer Zahnfleischentzündung sofort Maßnahmen zu ergreifen und gegebenenfalls einen Zahnarzt aufzusuchen.
Unterschied zwischen Parodontitis und Gingivitis
Obwohl Parodontitis und Gingivitis beide Formen der Zahnfleischentzündung sind, unterscheiden sie sich in ihrer Schwere und ihren Auswirkungen.
Gingivitis ist die mildere Form und betrifft nur das Zahnfleisch. Sie äußert sich durch Rötung, Schwellung und Blutungen des Zahnfleisches und kann oft durch eine gründliche Mundhygiene und eine professionelle Zahnreinigung behandelt werden.
Parodontitis hingegen ist eine schwerwiegendere Entzündung, die den gesamten Zahnhalteapparat betrifft. Sie kann zu Zahnverlust und Knochenschwund führen und erfordert oft eine umfassendere Behandlung, einschließlich chirurgischer Eingriffe.
Es ist daher wichtig, eine Gingivitis frühzeitig zu behandeln, um eine Parodontitis zu verhindern.
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Zahnfleischentzündung und Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft sind Frauen aufgrund hormoneller Veränderungen besonders anfällig für Zahnfleischentzündungen. Der erhöhte Östrogenspiegel führt zu einer stärkeren Durchblutung des Zahnfleisches, was es empfindlicher und anfälliger für Entzündungen macht. Schwangere Frauen sollten daher besonders sorgfältig auf ihre Mundhygiene achten und regelmäßig zum Zahnarzt gehen, um eine Zahnfleischentzündung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Eine unbehandelte Zahnfleischentzündung kann nicht nur die Gesundheit der Mutter beeinträchtigen, sondern auch zu Komplikationen während der Schwangerschaft führen und die Gesundheit des ungeborenen Kindes gefährden.
Fazit: Zahnfleischentzündung rechtzeitig erkennen und schnell behandeln
- Häufiges Zahnfleischbluten und wiederkehrende Reizungen sollten von den Betroffenen ernst genommen werden, da sich aus einem anfänglichen Gewebeproblem unter Umständen eine Parodontitis entwickeln könnte, die die tragenden Strukturen im Mund gefährdet.
- Bei manchen zeigt sich erst im späteren Lebensalter, wie stark eine dauerhafte bakterielle Belastung die tragenden Gewebestrukturen im Mund beeinträchtigt. Sobald sich eine Parodontitis entwickelt, können irreversible Schäden vorkommen – etwa durch Knochenschwund und das Nachlassen der Stabilität der Stützgewebe, was im Extremfall zu einem erheblichen Funktionsverlust im Mundbereich führen kann.
- Im Idealfall arbeiten Betroffene gemeinsam mit ihrem Zahnarzt daran, den aktuellen Zustand zu erhalten und den Bakterien keine weitere Chance zu geben.
- Eine konsequente Mundhygiene, bestehend aus sorgfältiger täglicher Pflege und regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollterminen, erscheint daher als wichtiger Baustein zur Vorbeugung und Behandlung.
Bitte beachten Sie:
Hausmittel können unterstützend wirken, haben jedoch ihre Grenzen. Bleibt der Zustand über längere Zeit unverändert oder verschlechtert sich, sollten Sie unbedingt einen Arzt konsultieren.
Hinweis: Unsere Artikel dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine rechtliche, medizinische oder versicherungstechnische Beratung dar. Ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Versicherungstarifen kann daraus nicht abgeleitet werden. Maßgeblich sind die jeweils geltenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft. Unsere Ratgeber bieten Ihnen allgemeine Informationen, praktische Tipps und Empfehlungen zu verschiedenen Themenbereichen. Sie dienen zur Orientierung, ersetzen jedoch keine individuelle Beratung durch Experten wie Ärztinnen und Ärzte, Fachberaterinnen und Fachberater oder andere Spezialistinnen und Spezialisten.
Fragen und Antworten zum Thema "Zahnfleischentzündung"
Wer während der Infektion unter Schmerzen leidet, sollte pürierte und weiche Speisen bevorzugen, um das Zahnfleisch nicht noch mehr zu reizen. Neigen Sie zu Zahnfleischentzündungen, empfiehlt sich eine zuckerarme Ernährung. Auch harte und sehr klebrige Speisen sind nicht zu empfehlen. Perfekt ist eine ausgewogene Ernährung, die nicht nur für die Zahngesundheit, sondern für den gesamten Körper gut ist.
Bei Rauchern hemmt das Nikotin die Speichelproduktion und führt zu einer verminderten Durchblutung des Gewebes rund um die Zähne. Dadurch erscheint das Gewebe oft gräulich, und frühe Auffälligkeiten werden leicht übersehen. Dies führt dazu, dass bei Rauchern erst in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkt wird, dass durch bakterielle Infektionen gesundheitliche Probleme im Mundbereich vorliegen.
Die von Krankheitserregern ausgelösten Vorgänge im Gewebe können übertragbar sein. Nicht jeder, der diese Mikroorganismen in der Mundhöhle trägt, wird zwangsläufig krank. Durch Küssen oder die gemeinsame Nutzung desselben Bestecks können diese Erreger jedoch weitergegeben werden und bei einer anderen Person gesundheitliche Probleme verursachen. Studien zeigen, dass Eltern zahnfleischauslösende Bakterien auf ihre Kinder übertragen können (Zur Studie).
Sofern noch keine Folgeerscheinungen vorkommen, kann die Infektion innerhalb von ein bis zwei Wochen abklingen. Wichtig ist, in dieser Zeit besonders auf eine gründliche Mundpflege zu achten. Sollte sich hingegen bereits eine Parodontitis eingestellt haben und breitet sich die Zahnfleischentzündung auf das tragende Gewebe rund um die Zähne aus, lässt sich der Schaden nicht mehr rückgängig machen. Vielmehr ist es notwendig, den aktuellen Zustand zu stabilisieren.
Handelt es sich um eine geringfügige Schädigung des umgebenden Weichgewebes, kann diese Reizphase in der Regel innerhalb weniger Tage von selbst abklingen. Sobald sich jedoch bereits Plaque oder Zahnstein angesammelt hat, sollten Sie unbedingt eine Behandlung in Erwägung ziehen. Bleibt dieser Zustand bestehen und entwickelt sich zu einer Parodontitis, können im schlimmsten Fall Zähne verloren gehen. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Mikroorganismen aus dem Mundraum in den Blutkreislauf gelangen und so weitere systemische Gesundheitsprobleme auslösen.
Während der Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt der werdenden Mutter, was dazu führen kann, dass das weiche Gewebe rund um die Zähne weicher wird. Durch die verstärkte Durchblutung kann sich ein Zustand entwickeln, der häufig als schwangerschaftsbedingte Entzündungsreaktion im Mundbereich bezeichnet wird. Es ist daher besonders wichtig, regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt wahrzunehmen, um zu verhindern, dass sich dieser Zustand weiter verschlechtert. Mehr zur Zahnpflege in der Schwangerschaft erfahren lesen Sie in unserem Artikel „Zahnarzt in der Schwangerschaft – optimale Mundhygiene für werdende Mütter“.
Wolfs-Apotheke: www.wolfs-apotheke.de
Apothekenumschau: www.apotheken-umschau.de
GesunderZahn.net: www.gesunderzahn.net
Page, R. C. & Schroeder, H. E. (1976). Pathogenesis of inflammatory periodontal disease. A summary of current work. Laboratory Investigation, 34(3), 235–249.
Löe, H., Theilade, E., & Jensen, S. B. (1965). Experimental gingivitis in man. Journal of Periodontal Research.
Tonetti, M. S., Greenwell, H., & Kornman, K. S. (2018). Staging and grading of periodontitis: Framework and proposal of a new classification and case definition. Journal of Periodontology, 89(S1), S159–S172.
Alle abgerufen am 03.02.2025
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