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20.04.2021 | 6:30 min

Zahnarzt in der Schwangerschaft - optimale Mundhygiene für werdende Mütter

Von der Einrichtung des Babyzimmers über die Auswahl des richtigen Kinderwagens bis zum Geburtsvorbereitungskurs – während der Schwangerschaft sind zahlreiche Dinge vorzubereiten. Denken Sie als werdende Mutter auch an Ihre Zahngesundheit und vereinbaren in dieser Zeit Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt. Zu welchen Zeitpunkten Sie die Arztbesuche am besten wahrnehmen und welche Behandlungen problemlos durchgeführt werden können, haben wir im folgenden Artikel für Sie zusammengestellt.

    Wie oft sollten werdende Mütter zum Zahnarzt gehen?

    Idealerweise nehmen Sie vor der Entbindung mindestens zwei Vorsorgeuntersuchungen wahr. Sinnvoll ist auch eine professionelle Zahnreinigung zur Vorbeugung von Karies und Parodontose. 

    Am besten informieren Sie Ihren Zahnarzt sofort über Ihren Zustand. Empfehlenswert ist eine Kontrolle zu Beginn der Schwangerschaft sowie ein Termin vor der Geburt des Kindes. Stehen neben der Routinekontrolle weitere Behandlungen an, besprechen Sie mit Ihrem Zahnmediziner das weitere Vorgehen. Stellt er Entzündungen am Zahnfleisch fest, rät er unter Umständen dazu, die Zahnprophylaxe häufiger durchzuführen und so das Zahnfleisch zu stärken. 

    Unser Tipp

    Wenn Sie planen, in nächster Zeit schwanger zu werden, sollten Sie Ihren Kinderwunsch frühzeitig mit Ihrem Zahnarzt besprechen. So können Behandlungen genau geplant und noch vor Beginn der Schwangerschaft abgeschlossen werden.

    Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Zahnarztbesuch während der Schwangerschaft?

    Neben den Routineuntersuchungen zum Anfang und zum Ende der Schwangerschaft ist das zweite Schwangerschaftsdrittel ideal für anstehende Behandlungen geeignet. 

    Im ersten Trimenon und im letzten Schwangerschaftsdrittel gefährden Zahnbehandlungen das Ungeborene und sollten daher nur im Notfall durchgeführt werden. Kontrolluntersuchungen sind grundsätzlich jederzeit möglich. Stellt der Zahnarzt zu Beginn der Schwangerschaft Behandlungsbedarf fest, ist die Zeit zwischen der 13. und der 21. Woche gut geeignet, um die notwendigen Maßnahmen durchzuführen. 

    Im zweiten Trimester ist die Organbildung bei dem ungeborenen Kind bereits abgeschlossen und das Risiko einer Frühgeburt ist in dieser Zeit geringer. Möglich ist auch der Beginn einer erforderlichen Therapie wie etwa einer Wurzelkanalbehandlung, um zunächst die Schmerzen zu stillen. Nach der Geburt des Kindes setzt der Zahnarzt die Behandlung fort.

    Warum sind Zahnarztbesuche während der Schwangerschaft so wichtig?

    Wichtig ist der Zahnarztbesuch, um die Anzahl der kariesauslösenden Bakterien bei der werdenden Mutter so weit wie möglich zu reduzieren. Das Baby kommt zwar ohne die schädlichen Bakterien zur Welt, jedoch können sie nach der Geburt leicht von der Mutter an das Kind weitergegeben werden. Je weniger Kariesbakterien bei der Mutter vorhanden sind, desto geringer das Risiko für das Neugeborene. 

    Nicht nur Karies, sondern auch Parodontitis kann Auswirkungen auf das Ungeborene haben. Komplikationen wie eine Frühgeburt oder ein zu geringes Geburtsgewicht können durch die Erkrankung begünstigt werden. Eine frühzeitige Behandlung einer Parodontitis senkt einer Studie der Universität Pennsylvania aus dem Jahr 2010 das Risiko einer Frühgeburt.

    Gingivitis - die häufigste Mundschleimhauterkrankung bei Schwangeren

    Die Schwangerschaftshormone Progesteron und Östrogen sorgen für eine stärkere Durchblutung der Schleimhäute. Dadurch wird das Zahnfleisch anfälliger für Bakterien und das Krankheitsrisiko steigt. Der rechtzeitige Zahnarztbesuch gewährleistet eine schnelle und effiziente Behandlung, die dafür sorgt, dass Erkrankungen nicht weiter fortschreiten. 

    Auch bei Patientinnen, die bisher wenig Probleme mit blutendem oder entzündetem Zahnfleisch hatten, können diese Symptome nun auftreten, bei anderen Frauen verstärken sich bereits bestehende Beschwerden – man spricht von einer sogenannten Schwangerschaftsgingivitis.

    Bleibt die Zahnfleischentzündung unbehandelt, entwickelt sich unter Umständen eine Parodontitis, die mit einer erheblichen Bakterienbelastung einhergeht. Das Risiko einer Frühgeburt steigt dadurch an. Entzündungen, Schwellungen und Blutungen sollten Sie daher immer ernst nehmen und einen Zahnarzt aufsuchen. 

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    Warum steigt das Kariesrisiko bei werdenden Müttern?

    Neben der Hormonumstellung haben weitere Faktoren wie die morgendliche Übelkeit, veränderte Essgewohnheiten und Kalziummangel Einfluss auf die Zahngesundheit. 


    Übelkeit und Erbrechen

    In den ersten Monaten leiden viele Schwangere unter Übelkeit und Erbrechen. Die Magensäure wirkt sich negativ auf die Mundflora aus und greift den Zahnschmelz an. Dadurch werden die Zähne anfälliger für das Einnisten schädlicher Bakterien und Karies entsteht. Ratsam ist es, nicht sofort nach dem Erbrechen die Zähne zu putzen, da durch das Bürsten der Zahnschmelz noch mehr angegriffen würde. Spülen Sie am besten nur den Mund mit Wasser aus und warten etwa eine halbe Stunde, bevor Sie die Zähne gründlich putzen. Ist bereits Karies vorhanden, sollten dies unbedingt behandelt werden. 


    Veränderte Essgewohnheiten

    Heißhungerattacken kennen viele künftige Mamas. Vor allem die Lust auf Süßes oder Saures setzt jedoch dem Zahnschmelz zu, denn die enthaltenen Säuren schädigen die Zähne und machen es Bakterien leicht. Mit einer ausgewogenen Ernährung und dem Verzicht auf Zucker vermeiden Sie eine Veränderung des Speichels und sorgen für eine gesunde Mundflora. 


    Kalziummangel

    Damit sich Knochen und Zähne richtig entwickeln, benötigt der Fötus ausreichend Kalzium. Um das Kleine stets gut zu versorgen, hat es die Natur so eingerichtet, dass die Kalziumvorräte der werdenden Mutter angegriffen werden, wenn beim ungeborenen Kind ein Mangel entsteht. Es kommt also zu einer Unterversorgung bei der Mama, was zu saurem Speichel und Schädigungen des Zahnschmelzes führen kann.

    Gut zu wissen

    Für die Entwicklung der Knochen des ungeborenen Babys ist ab dem dritten Trimester Kalzium besonders wichtig. Schwangere Frauen  benötigen dann eine erhöhte Calciumzufuhr.

    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät schwangeren Frauen daher, täglich 1.000 mg Kalzium zu sich zu nehmen. Milch, Joghurt, Käse oder Quark sind perfekt, um den Kalziumspeicher aufzufüllen.

    Welche Behandlungen nimmt der Zahnarzt während der Schwangerschaft vor?

    Dringend notwendige Therapien führt der Zahnarzt während der gesamten Schwangerschaft durch, wobei Eingriffe im ersten und im letzten Trimester vermieden werden sollten. Für geplante Heilbehandlungen eignet sich das zweite Schwangerschaftsdrittel, da zu dieser Zeit das Risiko für das Ungeborene am geringsten ist. 
     

    Schmerzbehandlungen bei werdenden Müttern 

    Der Zahnarzt stimmt Therapie und Diagnostik auf die aktuelle Situation ab. Örtliche Betäubungen sind durchaus möglich, wobei der Facharzt auf geeignete Medikamente für Schwangere zurückgreift. Leidet die schwangere Patientin unter Schmerzen, ist die Gabe von schmerzstillenden Mitteln möglich. Paracetamol ist auch für die Verwendung bei schwangeren Patientinnen geeignet. Bei einer notwendigen Behandlung mit Antibiotika stehen ebenfalls geeignete Medikamente wie Penicilline und Cephalosporine zur Verfügung. 
     

    Füllungen während der Schwangerschaft 

    Bereits seit 2018 gibt es eine Verordnung des Europäischen Parlaments, dass bei schwangeren Frauen Amalgam als Füllung nicht mehr zum Einsatz kommen darf. Auch Kompositkunststoffe sollten Experten des „Scientific Committee on Emerging and Newly Identified Health Risks“ zufolge möglichst nicht verwendet werden. Ist der Einsatz einer Füllung während der Schwangerschaft unumgänglich, sollte auf Glasionomerzement zurückgegriffen werden. Das Material eignet sich als Übergangslösung und kann nach der Entbindung  durch einen anderen Stoff ersetzt werden. 

    In unserem Ratgeber „Zahnfüllungen aus Amalgam: Vor- und Nachteile, gesundheitliche Folgen & Alternativen“ erfahren Sie mehr.

     

    Wichtig für die Behandlung: Auf die richtige Lage achten 

    Damit es während der Untersuchung nicht zu Komplikationen kommt, ist auch die Lage der Schwangeren auf dem Zahnarztstuhl zu beachten: In Rückenlage kann es durch Druck der Gebärmutter auf die darunterliegende Hohlvene zum sogenannten Vena-cava-Syndrom kommen. Im schlimmsten Fall führt das zu Schwindel oder sogar einem Kreislaufkollaps bei der werdenden Mutter. Durch eine leicht nach links geneigte Lage, lässt sich die Komplikation vermeiden.

    Kann während der Schwangerschaft ein Zahn gezogen werden?

    Besteht eine dringende medizinische Indikation, kann während der Schwangerschaft ein Zahn gezogen werden. Ob die Extraktion tatsächlich notwendig ist, sollte im Einzelfall genau abgewogen werden. Gibt es keine andere Möglichkeit, erfolgt der nicht aufschiebbare Eingriff während des zweiten Schwangerschaftsdrittels in Abstimmung mit dem behandelnden Gynäkologen.

    Ist das Röntgen schwangerer Patientinnen möglich?

    Grundsätzlich sollte bei einer schwangeren Patientin auf das Röntgen verzichtet werden. Nur wenn es sich tatsächlich nicht vermeiden lässt und die Aufnahmen für eine notwendige Therapie unerlässlich sind, sollte geröntgt werden. Umfangreiche Zahnbehandlungen, bei denen Röntgenaufnahmen erforderlich sind, sollten möglichst auf die Zeit nach der Entbindung verschoben werden.

    Warum ist die professionelle Zahnreinigung (PZR) für werdende Mütter sinnvoll?

    Hormonelle Umstellungen machen das Zahnfleisch schwangerer Frauen besonders anfällig -  schädliche Bakterien versuchen sofort, sich in der Mundhöhle einzunisten. Für eine gute Mundhygiene sind ein oder zwei professionelle Zahnreinigungen während der Schwangerschaft zu empfehlen. Gerade wenn sich bereits erste Zahnfleischentzündungen zeigen, ist die PZR sinnvoll. 

    Während der PZR entfernt das Zahnarztteam schädliche Beläge und Zahnstein aus den Zahnfleischtaschen und den Zahnzwischenräumen. Durch die Maßnahme reduzieren Sie das Risiko von Karies und Parodontitis deutlich und beugen weiteren Zahnproblemen in der Schwangerschaft vor.

    Lesen Sie auch unseren Ratgeberartikel „Professionelle Zahnreinigung: Kosten, Ablauf, Pro & Contra“.

    Gut zu wissen

    Idealerweise planen Sie die professionelle Zahnreinigung zu Beginn der Schwangerschaft ab der 13. Woche und noch einmal zwischen der 25. und 35. Woche. Bereits beim ersten Termin erkennt der Facharzt Behandlungsbedarf und stimmt die weitere Therapie darauf ab.

    Ergänzen Sie die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung mit einer Zahnzusatzversicherung, sind Sie als werdende Mutter perfekt auf die Zahnarztbesuche vorbereitet. Die ZahnGesund des Münchener Verein bietet eine maßgeschneiderte Vorsorge für jeden Bedarf. Abhängig von Ihrer Tarifwahl erhalten Sie jährlich bis zu 100 Euro für die Zahnprophylaxe.

    Fazit – Zahnarztbesuche während der Schwangerschaft schützen Mutter und Kind

    Ein altes Sprichwort besagt, dass die Mutter bei jedem Kind einen Zahn verliert – mit einer guten Mundhygiene und regelmäßigen Zahnarztbesuchen, bewahrheitet sich diese Redensart jedoch längst nicht mehr. Während der Schwangerschaft werden die Schleimhäute der Mutter in Vorbereitung der Geburt weicher. Diese hormonelle Umstellung betrifft auch das Zahnfleisch, das anfälliger für Krankheiten wird. Neben Kontrollterminen am Anfang und Ende der Schwangerschaft sind daher auch zwei professionelle Zahnreinigungen (PZR) zu empfehlen. Der Zahnarzt nimmt bei der künftigen Mama alle notwendigen Behandlungen vor, verschiebt jedoch größere Eingriffe auf die Zeit nach der Geburt des Kindes. Eine gute Zahngesundheit der Mutter bietet dem Kind beste Möglichkeiten für eine optimale Zahnentwicklung.

    Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

    BJOG: www.obgyn.onlinelibrary.wiley.com
    Deutsche Gesellschaft für Ernährung: www.dge.de
    Europäische Kommission: www.ec.europa.eu
    Zahn.de: www.zahn.de
    KZBV: www.kzbv.de
    Baby Care: www.baby-care.de
    Netdoktor: www.netdoktor.de
    Dentista: www.quintessence-publishing.com

    Alle abgerufen am 01.04.2021.

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